Schirmherr*in: Dr. Thomas Spies, Oberbürgermeister und
Rika Esser, Behindertenbeauftragte des Landes Hessen.
Weitere Beiträge von MINA, LAG-Selbsthilfe und dem Hessischen Flüchtlingsrat.Im Anschluss Imbiss und geführter Gang durch die Ausstellung.
Ressourcen und Bedarfe an der Schnittstelle Flucht und Behinderung
Moderierte Diskussion mit
Flüchtlingsberatung BLEIB!dabei/Praxis GmbH
Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung EUTB
MINA – Leben in Vielfalt e.V. Berlin
Mit anschließendem offenem Austausch
Anmeldung bitte bis zum 01. Juli 2023 unter:
https://form.123formbuilder.com/6443762/anmeldung-wanderausstellung-flucht-migration-behinderung
Die Wanderausstellung der Berliner Organisation „MINA – Leben in Vielfalt e.V.“ wird – einmalig in Hessen – vom 12. bis 25. Juli 2023 im Marburger Rathaus zu besichtigen sein. Sie will Mut machen und Anregungen bieten.
„BLEIB!dabei“ hat gemeinsam mit „die inklusive PR“ von Neue Arbeit Marburg die Ausstellung für Sie nach Marburg geholt, um einen Raum für Erfahrungen, Information und Austausch an der Schnittstelle Flucht und Behinderung zu schaffen.
Wir freuen uns, mit Ihnen als Akteur*in, Interessierte*r oder Betroffene*r ins Gespräch zu kommen.
Weitere Infos zur Wanderausstellung unter https://mina-vielfalt.de/wanderausstellung.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf / Büro für Integration bietet wieder Betriebsbesichtigungen für Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund an. BLEIB!dabei (Nachfolgeprojekt von BLEIB in Hessen II) begleitet und unterstützt als Kooperationspartner.
Wer sich für diese Betriebe und deren Ausbildungen oder Arbeitsmöglichkeiten interessiert, ist herzlich willkommen!
Zimmermann Formen- und Werkzeugbau Gladenbach
Blaumühlenweg 5, 35075 Gladenbach
Dienstag, 20. Juni 2023
10:00 bis 12:00 Uhr
Ausbildung: Werkzeugmechaniker, Zerspanungsmechaniker, Verfahrensmechaniker, Technischer Produktdesigner (m/w/d)
Info-Flyer
DeZa — Garten- & Landschaftsbau
Gutenbergstraße 14, 35037 Marburg
Mi, 28. Juni 2023,
09:00 bis 11:00 Uhr
Suchen Mitarbeiter*innen
Info-Flyer
C+P Bildung GmbH
Boxbachstraße 1, 35236 Breidenbach
Dienstag, 04. Juli 2023,
10:00 bis 12:00 Uhr
Ausbildung: Mechatroniker, Zerspanungsmechaniker, Werkzeugmechaniker, Industriemechaniker, Konstruktionsmechaniker, Maschinen- und Anlagenführer (m/w/d)
Info-Flyer
Abendschulen Marburg
Weintrautstr. 33, · 35039 Marburg
Freitag 07. Juli 2023,
17:00 bis 18:30 Uhr
Zum Kennenlernen des Lehrangebotes und zum Nachholen von Schulabschlüssen.
Info-Flyer
Es wird Zeit und Raum geben für Gespräche und gegenseitiges Kennenlernen.
Anmeldung:
Landkreis Marburg-Biedenkopf, Büro für Integration
Lydia Koblofsky
Signal/Mobil: 0160/91983557
Telefon: 06428/4472201
E-Mail: KoblofskyL@marburg-biedenkopf.de
01.11.2022. Ein Metallfaden, so dünn wie ein Haar, schneidet eine sternförmige Form aus einem Metallblock. Die Gruppe von Menschen aus der Ukraine und Syrien steht beeindruckt vor der Maschine. Felix Weber, Ausbilder bei Elkamet, erklärt, dass die vielen Stromschläge, die durch den Metallfaden geleitet werden, einen solch feinen Schnitt ermöglichen. Wenn einige der Interessierten die Erklärungen nicht verstehen, halten sie doch die sternförmige Form in der Hand, sehen wie sie erzeugt wurde und stellen Fragen. Das Unternehmen produziert am Standort Biedenkopf u.a. Profile und Hohlkörper für die weltweite Fahrzeug- und Beleuchtungsindustrie. „Dieses Jahr haben die Azubis die Aufgabe, einen Miniaturtraktor herzustellen. Im nächsten Jahr wird es ein Formel 1 Fahrzeug sein, das mit Hilfe von 3D-Druck erzeugt werden soll,“ erklärt Weber.
Austausch mit ehemaligem BLEIB-Teilnehmer
Sohbatullah Kakani (li. im Bild) aus Afghanistan startete 2019 mit einer Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik bei Elkamet. Heute arbeitet er bei hier im Formenbau und ist für die Materialbestellung und -bereitstellung zuständig. Eine Schule konnte er im Heimatland nicht besuchen. „Ich musste alles neu lernen: Lesen, Schreiben, Rechnen. Aber man kann das schaffen“, erklärt er stolz. „Während meiner ganzen Ausbildungszeit habe ich jede Woche Deutschunterricht bekommen. Hier konnte ich auch alles fragen, was ich in der Berufsschule nicht verstanden hatte“, berichtet Kakani. Hilfe fand er in der Anfangszeit auch von BLEIB-Berater Christoph Rettler bei der Praxis GmbH Marburg. Hier fand Kakani den Weg zur Abendschule, machte seinen Hauptschulabschluss und wurde bei der Bewerbung für Elkamet unterstützt.
Ganz neu in der BLEIB-Beratung bei der Praxis GmbH ist Mohammad Ibrahim Nouri (re.), er kommt auch aus Afghanistan. Nouri ist tief beeindruckt von der Entwicklung seines Landmanns Aullahs. Er hat kürzlich den Hauptschulabschluss in Marburg gemacht und sucht nach einer Ausbildung. Für ihn steht jetzt schon fest, er wird sich bei Elkamet bewerben.
Zum Ausbildungsbeginn im Sommer 2023 sind noch 10 Plätze für die Ausbildung als Verfahrensmechaniker*in und jeweils ein Platz als Elektriker*in und Werkzeugmechaniker*in frei. „Ich habe interessante Gespräche geführt und kann mir vorstellen, dass hier die ein oder andere Tür aufgeht“, sagt Ausbildungsleiter Ralf Schmidt, zufrieden mit der Besichtigung.
Weitere Besichtigungen mit Open Voice
Das Büro für Integration des Landkreises Marburg-Biedenkopf bietet mit Unterstützung von BLEIB!dabei (Nachfolge von BLEIB in Hessen II) wieder eine Reihe von Betriebsbesichtigungen für Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund an. „Der persönliche Kontakt zu Betrieben war durch Corona lange eingeschränkt. Jetzt wollen wir Unternehmen und Bewerber*innen mit Migrationshintergrund wieder die Möglichkeit geben, sich kennenzulernen“, sagt Xiaotian Tang vom Büro für Integration, die gemeinsam mit Lydia Koblofsky die Veranstaltung organisierte. Angemeldet hatten sich über 30 interessierte Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund, so Tang.
Weitere Besichtigungen:
22.11.2022 von 10 bis 13:00 Uhr im DRK-Krankenhaus Biedenkopf (Infoflyer hier)
24.11.2022 von 11 bis 13:00 Uhr im DRK-Seniorenheim Lahnaue in Biedenkopf (Infoflyer hier)
Anmeldung: Landkreis Marburg-Biedenkopf, Büro für Integration, Lydia Koblofsky, Signal/Mobil 0160 91983557 oder voice@marburg-biedenkopf.de.
Wie findest du heraus, ob dir eine Ausbildung oder ein Beruf gefällt? – Indem du reinschaust!
Elkamet ist ein Unternehmen in Biedenkopf mit mehr als 1.200 Mitarbeitenden. Es produziert Profile für die weltweite Fahrzeug- und Beleuchtungsindustrie sowie Kunsstoffbehälter für Nutzfahrtzeuge und Motorräder. Das Unternehmen bietet hauseigene Deutschkurse und Prüfungsvorbereitung in der Ausbildung an.
Erfolg verspricht ein gutes Matching! Ziel ist, geeignete Auszubildende für 2023 zu finden. Wer sich im Kreis Marburg-Biedenkopf für diese Ausbildungsberufe interessiert und sich hierfür geeignet fühlt, sollte dabei sein:
Es soll Zeit und Raum geben für Gespräche und gegenseitiges Kennenlernen.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf / Büro für Integration startet eine Reihe von Betriebsbesichtigungen für Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund. Schon diese und vermehrt die kommenden Besichtigungen werden durch BLEIB in Hessen II als Kooperationspartner belgeitet und unterstützt.
Anmeldung:
Landkreis Marburg-Biedenkopf, Büro für Integration
Xiaotian Tang
Signal/Mobil: 0175 / 8139509
Telefon: 06428/4472202
E-Mail: voice@marburg-biedenkopf.de
Mehr Infos hier
06. Juli 2022 Gladenbach. Wolfgang Hoffmann, Ausbildungsleiter der Eisengießerei WESO-Aurorahütte GmbH, lernte Sadeq Teymouri als Schlülerpraktikant kennen. Heute hat Sadeq bereits das erste Jahr seiner Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer hinter sich.
„Fachkräftemangel ist seit vielen Jahren auch bei WESO ein Thema. Die Zahl der Bewerbenden habe stark abgenommen“, so der Ausbildungsleiter. Dazu komme, dass es immer wieder junge Bewerber:innen gibt, die sich nach Vertragsunterzeichnung doch umentscheiden und die Ausbildung nicht antreten. Grund genug, diejenigen zu halten, die sich für die Ausbildung bei WESO entschieden haben.
Und zwar durch eine Reihe von Onboarding-Maßnahmen: „Bald nach Vertragsunterzeichnung gibt es einen Termin zur Anprobe der Arbeitskleidung. Das soll von Beginn an ein Zugehörigkeitsgefühl vermitteln. Außerdem veranstalten wir einen Kennenlernnachmittag, damit die neuen und deren Eltern ein Gefühl dafür bekommen, was sie erwarten können, das schafft Sicherheit“ erklärt Hoffmann. Für einen guten Start in die Ausbildung werden Tandem-Teams zusammengestellt, damit die Neuen immer eine:n Ansprechpartner:in haben. „Es kommt vor, dass die jungen Azubis sagen, sie haben verstanden, was aber dann nicht stimmt. Das ist der falsche Weg. Wir legen deswegen großen Wert darauf, Vertrauen aufzubauen, damit die Azubis keine Angst haben und sich trauen, ehrlich zu sein, Fragen zu stellen und auch mal Fehler einzugestehen.“
Sadeq lebt bei einer Pflegefamilie in Gladenbach. Er flüchtete als unbegleiteter Minderjähriger aus Afghanistan nach Deutschland. In der Familie hat er von Anfang an deutsch gesprochen. Die Pflegeeltern unterstützten ihn bei Schule und Bewerbung. „Ich habe Fußball im Verein gespielt und andere Azubis von WESO kennengelernt,“ erzählt er. Die Aktionen von WESO im Vorfeld der Ausbildung und besonders der Kennenlernnachmittag, wo er die Bekannten aus dem Fußball wiedertraf, haben ihm geholfen, sich gut zu fühlen und sich auf das Neue einzulassen. Die praktische Arbeit fällt ihm leicht. Jetzt steht die Zwischenprüfung an. „Die Berufsschule ist schwer aber, wenn ich Fragen habe, weiß ich wo ich Hilfe bekomme“, sagt Sadeq.
„Uns ist nicht wichtig, woher jemand kommt. Wir wollen jungen Menschen eine Ausbildung und eine Perspektive bieten. Besonders bei Menschen mit Fluchthintergrund wollen wir einen Beitrag leisten“, so Hoffmann. Der Ausbilder engagiert sich auch nebenberuflich als Dozent bei einem Bildungsträger.
„Onboarding ist ein zentrales Thema für Unternehmen geworden, die auf eine nachhaltige Integration in den Betrieb setzen“, sagt auch Tina Martinson, Koordinatorin von BLEIB in Hessen II. „Wir unterstützen Unternehmen, die sich aufmachen, Neues in der Personalsuche und im Einstellungsprozess auszuprobieren, um so Menschen mit Fluchthintergrund eine langfristige Perspektive zu geben.“ Flucht & Onboarding wird bei BLEIB in Hessen II als Workshop für Unternehmen angeboten. Der nächste Workshop startet im Herbst 2022.
Endlich in Ausbildung! Das denken sich viele geflüchtete Auszubildende, wenn dieser neue Abschnitt beginnt. In der Ausbildung angekommen, werden viele neue Anforderungen gestellt, die bewältigt werden müssen: der Arbeitsalltag im Betrieb, neue Fächer in der Berufsschule, Erwartungen von Kolleg:innen und Vorgesetzten. Dabei kann es hilfreich sein, sich mit anderen Azubis auszutauschen. Beim Azubi GetTogether können sie über Wünsche, Sorgen und offene Fragen sprechen, sich gegenseitig helfen, Mut machen oder einfach nur Spaß am Miteinander haben.
Ahmed Rajha hat seine Ausbildung als Elektroniker, Energie- und Gebäudetechniker bereits erfolgreich abgeschlossen. Er war vor einiger Zeit selbst in der Arbeitsmarktberatung von BLEIB in Hessen II in Kassel. Jetzt macht er seinen Meister. Beim Azubi GetTogether ist er leitend dabei, gibt Tipps und erzählt von seinen eigenen Erfahrungen. „Bei unserem ersten Austausch ging es um‘s Arbeitsklima, um Prüfungsvorbereitungen und auch darum, welche Rechte man am Arbeitsplatz hat. Alle konnten eigene Erfahrungen einbringen“ erzählt Ahmed Rajha.
Das Online-Azubi GetTogether wird zusammen mit Arbeit und Leben Hessen organisiert und durchgeführt. Anmeldung bei Bildungsreferentin Nora Schrimpf, Arbeit und Leben Hessen: 0170 7741856 oder
schrimpf@al-hessen.de
Die nächsten Termine finden immer Freitags, 17 bis 19 Uhr, über Zoom statt:
25. März 2022
29. April 2022
27. Mai 2022
24. Juni 2022
Info-Postkarte hier
Mittwoch, 30. März 2022 von 14:00 bis 16:30 Uhr
Erfolgreiches Onboarding kann besonders bei neu gewonnenen Auszubildenden mit Fluchtgeschichte über Erfolg und Misserfolg in der Ausbildung entscheiden. Um ein vertrauensvolles Arbeitsverhältnis von Anfang an zu schaffen, beginnt ein gutes Onboarding bereits nach der Vertragsunterschrift und stellt sicher, dass Ihre neuen Mitarbeitenden gut informiert und motiviert im Betrieb ankommen.
Für unseren zweiten Workshop zu diesem Thema haben wir diesmal ein beispielgebendes Unternehmen gewinnen können: WESO in Gladenbach, eine der führenden Gießereien in Deutschland, unternehmen eine ganze Reihe von Onboarding-Maßnahmen, die für eine nachhaltige Integration in den Betrieb sorgen. Zuvor wird Steffen Rink vom IQ-Netzwerk einen Überblick über die spezifische Situation von Auszubildenden mit Fluchthintergrund geben und darauf zugeschnittene Onboarding-Maßnahmen vorstellen. BLEIB-Koordinatorin Tina Martinson moderiert durch das Programm. Der Workshop setzt auf Austausch, Ihre Fragen und Ihre Impulse, um gemeinsam Ideen zum Ankommen im Betrieb weiterzuentwickeln.
Anmeldung: warnecke@mbv-ev.com
Anmeldeschluss: 25. März 2022
Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt.
Infoblatt hier
14.12.2021 Gießen. Najib fühlt sich jetzt richtig wohl. Er hat Freunde, nette Nachbarn und eine gute Arbeit. Er macht viel Sport und spielt regelmäßig Schach. Im Schachverein ist er der Einzige mit Fluchthintergrund, erzählt er. Der 33-Jährige Najib kam 2015 aus Afghanistan nach Deutschland. Im August hat er seine dreijährige Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und ist nun Malergeselle. Sein Ausbildungsbetrieb Maler Pitz in Polheim hat ihn übernommen.
„Früher war ich oft einsam. Ich konnte die Sprache nicht und habe gedacht, dass mich niemand akzeptiert“, erinnert er sich. Damals fand er den Weg zur BLEIB-Beratung bei der Zaug gGmbH. „Noch vor wenigen Monaten war ich auf einen Mietzuschuss des Landkreises angewiesen. Aber jetzt kann ich meinen Lebensunterhalt selbst bestreiten. Ich habe meinen Führerschein gemacht und habe jetzt sogar ein eigenes Auto“, erzählt er stolz. Allerdings ist sein Asylverfahren immer noch nicht abgeschlossen: „Das einzige, was mir fehlt, ist die Aufenthaltserlaubnis, damit ich meine Zukunft besser planen kann“.
Die Weihnachtstage und Silvester wird er mit Freunden in Nordrhein-Westfalen und in Gießen verbringen. Darauf freut er sich schon. Wir freuen uns mit ihm, dass er hier angekommen ist!
10.12.2021 Marburg. Das übergeordnete Ziel des Flüchtlingsberatungsnetzwerks BLEIB in Hessen II ist die arbeitsmarktliche Integration und Förderung von Geflüchteten.
„Im Mittelpunkt steht hier natürlich die Arbeitsmarktintegration oder genauer gesagt die Unterzeichnung eines Arbeits- bzw. Ausbildungsvertrags oder die Aufnahme in eine weiterführende Schule. In unserer Beratung versuchen wir, wenn möglich, in Beschäftigungsverhältnisse mit guten Arbeitsbedingungen zu vermitteln. Bei prekären Arbeitsstellen beraten wir die Geflüchteten meist weiterhin,“ so Lydia Koblofsky, Koordinatorin des Netzwerks beim Mittelhessischen Bildungsverband e.V. (MBV).
Im Mittelpunkt steht die Arbeitsmarktintegration
„Wir sehen unsere Beratung als Prozess und begleiten die Ratsuchenden Schritt für Schritt auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt, wenn gewünscht auch nach Berufseintritt,“ ergänzt die Kollegin Tina Martinson von Arbeit & Bildung e.V.
Die Ziele des Netzwerkes hat sich der Verein für Bildung und Beratung (VBB) als Mitglied im BLEIB-Netzwerk genauer angeschaut. In einer Zufriedenheitsbefragung wurden zehn qualitative Interviews mit Ratsuchenden, Unternehmensvertreter*innen und Teilnehmenden von BLEIB-Schulungen durchgeführt.
Gelobt wurde Erfahrung der Berater*innen und freundliche Atmosphäre
Die befragten Ratsuchenden sehen ihre Erwartungen an die Beratung klar erfüllt. Alle beurteilen die Beratung als erfolgreich. Hierzu gehört die Beratung zur Arbeitsplatz- oder Ausbildungssuche, zu Sprachkursen, dem Erhalt von Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis, zu Hilfen bei Bewerbungen und Lebensläufen sowie Dokumenten und Anträgen. Besonders gelobt wurde die Erfahrung der Berater*innen und die professionelle und freundliche Beratungsatmosphäre. Die befragten Ratsuchenden waren über längere Zeiträume, zum Teil mehrere Jahre in der Beratung und haben sehr viele Gesprächstermine wahrgenommen. Dies verdeutlicht den Ansatz der prozesshaften und langfristigen Begleitung und Beratung von BLEIB in Hessen II.
Ähnlich positiv äußerten sich Personalverantwortliche in Betrieben über das Beratungsangebot des Netzwerkes und über ihre neuen Mitarbeitenden mit Fluchthintergrund. Ansprechbarkeit und Hintergrundunterstützung der BLEIB-Berater*innen empfanden sie als hilfreich. Alle befragten Unternehmen würden weitere Menschen mit Fluchterfahrung einstellen. Und auch Teilnehmende von Workshops vergeben gute bis sehr gute Noten.
Beratung zur Aufenthaltssicherung, Arbeitsrechten und sozialer Integration wichtig
Die Befragung zeigt aber auch Verbesserungspotential auf: So ist nur bei der Hälfte der Ratsuchenden der Aufenthalt in Deutschland gesichert, vier von sechs hatten zum Zeitpunkt der Befragung noch keine unbefristete Aufenthaltserlaubnis oder befanden sich noch im Asylverfahren. Das zeigt, dass die Beratung zur Aufenthaltssicherung unbedingt fortgesetzt werden muss. Außerdem kritisierten die Geflüchteten, dass zu viele Zeitarbeits- und damit ungesicherte Arbeitsverhältnisse aufgenommen würden.
Mehr Beratungsbüros in Hessen gewünscht
Auch die Lebensverhältnisse haben sich nicht für jeden verbessert. So wird zum Beispiel von einem Teilnehmenden genannt, dass er nach wie vor kein Internet und keine Privatwohnung habe. BLEIB in Hessen II wird in der Beratung weiterhin Wert auf die Aufklärung über Arbeitsrechte und gute Arbeitsbedingungen legen.
Die Nachfrage nach Beratung ist nach wie vor hoch. So wünschen sich einige Befragte mehr Beratungsbüros in weiteren Regionen Hessens. Bisher berät das BLEIB-Netzwerk in sieben hessischen Landkreisen und Städten. Zusätzlich beraten die Netzwerkpartner IdEE im Landkreis Hersfeld-Rotenburg und IvAF_FFM in Frankfurt. Betriebe würden gerne mehr Förderung bei der Einstellung von Geflüchteten bekommen und nennen auch eine betrieblich finanzierte Sozialarbeit als mögliche Unterstützung.
11. November 2021. Seit September lädt BLEIB-Beraterin Neriman Ün-Fahsi wöchentlich Frauen mit geringen Deutschkenntnissen zum gemeinsamen Malen ein. Aber was hat Malen mit beruflicher Integration zu tun?
„Zu uns in die Beratung kommen Menschen – zu einem großen Teil Männer – deren Deutschkenntnisse meistens schon etwas fortgeschritten sind. Frauen mit geringem Sprachniveau, A1 oder A2, sind nur sehr schwer für eine Beratung zu erreichen. Sie sind noch sehr verstrickt in Haushalt und Familie und haben noch nicht gelernt, Zeit für sich selbst zu beanspruchen“, so die Beraterin. Um mit diesen zurückgezogenen Frauen dennoch ins Gespräch zu kommen, hatte sie die Idee eines Malkurses. „Der Kurs wird von unserer ehemaligen Ratsuchenden Frau Wadi aus dem Irak angeleitet. Sie ist selbst gerade in einer Erzieherinnen-Ausbildung.“ Beim digitalen Frauencafés im Frühjahr hatte sie bereits von ihrer Ausbildung berichtet und nebenbei selbstgemalte Bilder gezeigt. „Die Frauen waren begeistert und wollten auch gern so malen können“, berichtet Ün-Fahsi. Und so war die Idee entstanden.
Einmal die Woche treffen sich die Frauen, vormittags von 9:30 bis 11:30 Uhr, um gemeinsam zu malen. Dabei tauschen sich die Frauen aus und bekommen ganz beiläufig kleine Einblicke über den Arbeitsmarkt und Informationen, wie sie sich weiterentwickeln können. „Die Frauen lernen erst einmal für sich selbst Freiraum zu schaffen und sich neue Ziele zu setzen“ erklärt Ün-Fahsi. „Das sind wesentliche Voraussetzung für eine mögliche berufliche Tätigkeit“. Die Aktion läuft noch bis Dezember. Im nächsten Jahr voraussichtlich im Februar soll es einen neuen Kurs geben.
Erfolgreiches Onboarding beginnt bereits nach der Vertragsunterschrift und stellt sicher, dass Sie Ihre neu gewonnenen Auszubildenden mit Fluchtgeschichte gut informiert und motiviert „an Bord holen“. Wir zeigen Ihnen in unserem Workshop, welche Maßnahmen und Aktivitäten Sie für eine erfolgreiche Einarbeitung ergreifen können. Was ist zu tun, wenn noch vor oder auch im Laufe der Ausbildung Schwierigkeiten und Probleme auftreten? Wir stellen Ihnen verschiedene Unterstützungsangebote vor, damit die Ausbildung für Sie und Ihre Azubis reibungslos und sicher verläuft und Abbrüche vermieden werden können.
Themen und Ziele:
Anmeldung: warnecke@mbv-ev.com
Anmeldeschluss: 08. Nov. 2021
Der Online-Workshop ist kostenfrei, die Zahl der Teilnehmenden begrenzt.
Infoblatt hier
Am Besten im Doppelpack:
Möchten Sie mehr erfahren über erfolgreichen Umgang mit innerbetrieblicher Vielfalt bzw. Diversity? Dann können wir Ihnen zusätzlich den Online-Workshop des IQ Netzwerks (Integration durch Qualifizierung) empfehlen:
Zukunftsfaktor D – Diversity im Arbeitsalltag von KMU
Do. 04. Nov. 2021
14:00 bis 16:30 Uhr
Infoblatt hier
29. September 2021. Gerade für alleinstehende Mütter mit Fluchthintergrund ist der Weg in den Beruf besonders schwierig. Durch die enge Zusammenarbeit mit Partnern und Projekten wie LindA erreichen Frauen die Eignung für einen Beruf in der Pflege.
„Ich bin mit meiner Großmutter aufgewachsen und wusste schon immer, dass ich gern älteren Menschen helfen wollte“, erzählt die 32-jährige Rahel. Sie ist 2015 aus Äthiopien nach Deutschland gekommen. Erst drei Jahre später bekam sie endlich ihre Aufenthaltserlaubnis und durfte einen Integrationskurs besuchen. Bis dahin hatte sie sieben Monate als ungelernte Helferin im Altersheim gearbeitet.
Bei Arbeit und Bildung e.V. lernte sie die Beraterin Adriana Beleva vom Flüchtlingsberatungsnetzwerk BLEIB in Hessen II kennen. „Rahel war von Anfang an sehr zielstrebig. Ich war von ihrem Fleiß und ihrem Willen, hier in der Schwalm voranzukommen, sehr beeindruckt“, erzählt die Beraterin. „Ich habe ihr bei Telefonaten mit Ämtern geholfen, bei behördlichen Schreiben und wir haben besprochen, welche Möglichkeiten sie hat, um eine berufliche Laufbahn in der Pflege zu schaffen.“
Die BLEIB-Beraterin vermittelte Rahel in das Projekt LindA (Lernen in der Ausbildung), das im Rahmen von „Sozialwirtschaft integriert“ vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) gefördert wird. In eineinhalb Jahren konnte Rahel dort ihr Deutsch verbessern, lernte Tätigkeiten, die sie in Pflegeberufen braucht, absolvierte Praktika und – was für Berufe in der Pflege Voraussetzung ist – konnte den Hauptschulabschluss nachholen.
Während dieser Zeit kam sie immer wieder in die BLEIB-Beratung, um Unterstützung bei der Praktikumsbewerbung zu bekommen oder auch später für die anschließende Ausbildung. Ihren Hauptschulabschluss schaffte die junge Frau ausschließlich mit den Noten 1 und 2, worauf sie und ihre Beraterin mächtig stolz sind.
Rahel startete Ende September in die einjährige Ausbildung zur Altenpflegehelferin in einem Altenheim in Treysa. Mit ihren Noten hätte sie auch in einem anderen Altenheim anfangen können, sich aber für Treysa entschieden. Wo sie sich in der Zukunft sehe? Sie möchte auf jeden Fall die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft anschließen, viel lernen und für die alten Menschen da sein, erzählt sie. Wir wünschen ihr viel Erfolg!
20. Mai 2021. Im neu aufgelegten Online-Workshop „Geflüchtete sicher ausbilden – Ausbildungsduldung“ haben sich Mitarbeitende von Unternehmen und Institutionen aus dem Bereich Bau, Einzelhandel, KFZ-Service, Handwerk, Krankenpflege, Soziale Dienste und der Arbeitsagentur Marburg-Biedenkopf ausgetauscht. Durch die Ausbildungsduldung sind Geflüchtete mit unsicherem Aufenthaltsstatus für die Dauer der Ausbildung vor der Abschiebung und bei anschließender Beschäftigung im Ausbildungsberuf (3+2-Regelung) geschützt. Dadurch entsteht auch für Unternehmen Planungssicherheit.
Jana Borusko, BLEIB-Rechtsexpertin beim hfr, erklärte, was zu beachten ist, wenn Betriebe eine/n Geflüchteten einstellen wollen, die/der eine Duldung hat. Gemeinsam mit den Berater/innen von BLEIB in Hessen II Christoph Rettler (Praxis GmbH), Susana Holla (ZAUG gGmbH) und Jana Borusko (hfr) wurden drei Praxisbeispiele genauer beleuchtet:
Malerbetrieb Pitz aus Pohlheim bei Gießen. Das Familienunternehmen stellte Najib aus Afghanistan 2018 als Auszubildenden ein. Er hatte eine sogenannte „Kettenduldung“, das heißt seine Duldung musste immer wieder nach sechs Monaten verlängert werden. „Wichtig war für uns, dass wir kompetente Ansprechpartner/innen an der Seite hatten. Wir bekamen Hilfe bei dem gesamten formalrechtlichen Prozess. Jetzt steht Najib kurz vor seiner Abschlussprüfung und wir drücken ihm die Daumen“, berichtet Andrea Pitz, Geschäftsleiterin.
Der Bio-Laden „Onkel Emma“ in Marburg stellte Ahsan als Auszubildenden ein, dem die Abschiebung drohte. Das Unternehmen wollte ganz bewusst ein Zeichen setzen und diesem jungen Mann aus Afghanistan helfen. Bisher war „Onkel Emma“ kein Ausbildungsbetrieb. Das wurde geändert für Ahsan, weil er nur mit einer Ausbildungsduldung vor der Abschiebung geschützt ist. Jetzt ist er mit seiner Ausbildung fertig und arbeitet als Verkäufer im Unternehmen.
Bei Reifen-Brod, einer KFZ-Werkstatt und Reifen-Service aus Lauterbach in Osthessen, ist eine Ausbildungsduldung für August 2021 geplant. Bereits seit September 2020 möchte der Betrieb Amir aus dem Iran einstellen. Er hatte allerdings ein Arbeitsverbot, da er keinen Pass vorweisen konnte. Um eine Ausbildungsduldung zu erlangen, wurde von BLEIB in Hessen II u.a. eine Petition beim Hessischen Landtag eingereicht. Von Monat zu Monat wurde der Betrieb über den Stand informiert. Schließlich bekam Amir im Februar 2021 seine Duldung und konnte direkt im März in eine Einstiegsqualifizierung (EQ) starten als Vorbereitung für die Ausbildungsduldung ab August. Die Empfehlung von Reifen-Brod ist ganz klar: Betriebe sollten keine Angst haben vor der Einstellung von Geflüchteten. Es gibt Ansprechpartner/innen bei der Handwerkskammer, beim Kreis und natürlich bei BLEIB in Hessen II. „Wir hatten volle Unterstützung seitens der Behörden, alle zogen an einem Strang. Jetzt sind wir froh, dass wir so lange gewartet haben“ meint Frau Wolf, Personalbeauftragte bei Reifen-Brod.
Auch in Zeiten der Pandemie bleibt der Fachkräfteengpass bestehen und könnte sich laut Bundesagentur für Arbeit noch verschärfen. Grund genug als Unternehmen Mitarbeitende zu halten und selbst neue Fachkräfte durch Ausbildung heranzuziehen.
Durch die Ausbildung von Geflüchteten sichern Sie sich nicht nur Ihre Fachkräfte von morgen, sondern schützen Menschen in Duldung vor einer Abschiebung. Durch eine Ausbildungsduldung haben Sie und Ihre Auszubildenden Rechts- und Planungssicherheit.
Worauf müssen Sie als Unternehmen achten?
Was sind die rechtlichen Voraussetzungen für den Erhalt der Ausbildungsduldung?
Und welche Unterstützung gibt es?
In unserem kostenfreien Workshop, den wir gemeinsam mit dem Hessischen Flüchtlingsrat (hfr) durchführen, stellen Unternehmer*innen vor, welche Erfahrungen sie selbst mit Menschen in Duldung gemacht haben und welche Wege sie gegangen sind. Für die Klärung spezifischer Fragen stehen Ihnen unsere BLEIB-Berater*innen zur Seite und bieten Raum für Austausch.
Anmeldung: warnecke@mbv-ev.com
Anmeldeschluss: 11. Mai 2021
Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt.
Weitere Infos finden Sie hier
29. März 2021. Am Montag trafen sich erstmalig geflüchtete Frauen in einer digitalen Runde auf zoom, um gemeinsam Deutsch zu sprechen. Zusammen mit der Beraterin Neriman Ün-Fahsi tauschten sie sich in lockerer Atmosphäre über ihren Alltag in Deutschland aus. Denn Sprachkenntnisse sind Voraussetzung für einen guten Berufseinstieg!
Das digitale Frauencafé findet ab sofort alle zwei Wochen über Zoom statt. Interessentinnen melden Sie sich gerne bei:
Neriman Ün-Fahsi
uen-fahsi@mbv-ev.com
Tel. 0561 31750964
02. März 2021. Shabnam, Mohammad und Leila stehen für Dreharbeiten für BLEIB in Hessen II vor der Kamera. Sie erzählen uns von ihrem Weg in Arbeit und Ausbildung. Mit ihnen lernen wir auch zwei Unternehmen kennen und erfahren, wie sehr sie hinter ihren neuen Mitarbeitenden mit Fluchthintergrund stehen.
An sieben unterschiedlichen Drehorten wurde zwei Tage lang gefilmt. Die Leitung für die Filmarbeiten hatte der Verein für Bildung und Beratung (VBB), der für die Öffentlichkeitsarbeit im Netzwerk verantwortlich ist. Journalist und Filmemacher Salman Tyyab, der schon für Stern TV arbeitete, hat zusammen mit seinem Kamera-Team mit viel Einfühlungsvermögen und Professionalität die persönlichen Geschichten der Protagonist/innen wunderbar eingefangen.
Ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden! Der Film wird in Kürze u.a. auf dieser Website zu sehen sein.
21.Dezember 2020. Seit 15 Monaten arbeitet Shabnam Nadery aus Afghanistan (Bild Mitte) beim DRK-Blutspendedienst BaWü-Hessen in Kassel als Auszubildende zur medizinischen Fachangestellten. „Ihre Fortschritte sind enorm“, erklärt Ausbildungsbetreuerin Kristina Schultheis (li.). „Sie ist unsere erste Auszubildende mit Fluchthintergrund. Sie zeigt großes Interesse an den ihr überlassenen Aufgaben und den Wunsch, diese so perfekt wie möglich zu erledigen. Dabei ist sie sehr erfolgreich und uns im Sekretariat eine große Unterstützung“ so Schultheis. „Durch Corona haben wir mehr zu tun, alle geben Vollgas.“ Dass Shabnam einen Fluchthintergrund hatte, spielte bei der Einstellung kaum eine Rolle, erzählt Schultheis: „Wir waren hier absolut offen. Jeder Mensch sollte die gleichen Chancen haben. Wichtig ist, dass das Interesse da ist und man sich eine Zukunft in dem Beruf wirklich vorstellen kann“.
Shabnam Nadery musste wieder bei Null anfangen, als sie mit ihren zwei Brüdern 2015 nach Deutschland kam. Ihr Anglistik-Studium in Afghanistan wurde zwar hier anerkannt. Aber für den Beruf als Englisch-Lehrerin, den sie in Kabul bereits ausgeübt hat, hätte sie hier noch weiter studieren müssen. „Zu Hause war ich unabhängig und hatte mein eigenes Einkommen. Hier war alles schwierig, nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte“, berichtet die junge Frau.
Vorstellung und Wirklichkeit des Arbeitsmarktes klaffen oft weit auseinander. BLEIB-Beraterin Neriman Ün-Fahsi (re.)vom Mittelhessischen Bildungsverband e.V. Kassel erkannte schnell den Ehrgeiz und das Potential von Shabnam aber auch ihr starkes Bedürfnis nach einer sicheren Bleibeperspektive. Die kann ihr eine Ausbildung durch die sogenannte Ausbildungsduldung geben – ein Studium nicht. Ün-Fahsi vermittelte ihr erforderliche Sprach- und Bildungsangebote. Sie schlug ihr das Programm „Wirtschaft integriert“ vom Bildungswerk der Nordhessischen Wirtschaft vor. Hier probierte die junge Frau die beruflichen Bereiche Büromanagement, Elektro, Holz und Metall aus und absolvierte eine Einstiegsqualifizierung (EQ) mit Aussicht auf eine Ausbildung als Kauffrau für Büromanagement. Leider wurde sie im Anschluss an die EQ aber nicht in die erhoffte Ausbildung übernommen.
Also hieß es nochmal umdenken gemeinsam mit der BLEIB-Beraterin. Der medizinische Bereich war ihr vertraut durch ihren Vater, der im Heimatland als Allgemeinarzt und Apotheker tätig war. Sie bewarb sich bei der Blutspende der DRK mit Erfolg. „Wir erfahren in unserer Beratung, dass geflüchtete Menschen zu oft nach ihren Defiziten beurteilt werden. Potentiale sind nicht immer gleich offensichtlich. Wichtig ist, den Menschen eine Entwicklung zuzugestehen. Da ist es außerordentlich hilfreich, auf Arbeitgeber zu treffen, die offen und unvoreingenommen sind“, so BLEIB-Beraterin Ün-Fahsi. Shabnam möchte sich weiterentwickeln. „Bei uns im Unternehmen hat sie alle Möglichkeiten und Unterstützung, die sie braucht“, bestätigt Ausbildungsleiterin Kristina Schultheis.
16. Dezember 2020. Die Einschränkungen der Corona Pandemie stellt besonders Menschen mit wenigen Deutschkenntnissen vor besondere Herausforderungen. Behördengänge müssen über digitale Wege oder schriftlich erledigt werden. Beratung, Hilfe und Unterstützung finden oft nicht mehr persönlich statt. In der Folge bleiben dringende Fragen ungeklärt oder schaukeln sich zu größeren Problemen auf. Digitale Kompetenz und Vernetzung gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Die BLEIB-Beratenden in der Schwalm bieten aus diesem Grunde Workshops zu diesem Thema an, um insbesondere Frauen mit Fluchthintergrund digital zu stärken und zu vernetzen.
Die BLEIB- Beratenden in Treysa, Adriana Beleva und Holger Rothenmayer, sind derzeit verstärkt in Workshops in Sprachkursen für Frauen bei Arbeit und Bildung e.V. tätig. Dazu wird vermittelt, wie neue Medien genutzt werden können, um Informationen zu erhalten zu beruflicher Entwicklung und Hilfsangeboten bis hin zu Adressen für Notfallsituationen und auch um sich mit anderen Frauen zu vernetzen und sich gegenseitig zu unterstützen.
„Um die Frauen in die Lage zu versetzen, selbständig grundlegende Dinge ihres Lebens zu regeln, ist der Aufbau digitaler Kompetenzen ein wesentlicher Schlüssel. Wir zeigen den Frauen, welche Apps und Online-Hilfen, für sie sinnvoll sind“, erklärt BLEIB-Beraterin Adriana Beleva. „Die Digitalisierung bietet für alle eine wichtige Voraussetzung, im Lockdown nicht untätig sein zu müssen. Hierin möchten wir unsere Ratsuchenden bestärken“, so Rothenmayer.
Bildquelle: RAEng_Publications / Pixabay
02. Oktober 2020. Damit die Einstellung von Geflüchteten gelingt, sind asyl- und aufenthaltsrechtliche Fragen zu klären. Unsere Asylrechtsexpertin Jana Borusco vom Hessischen Flüchtlingsrat (hfr) bietet neben Schulungen für die Arbeitsverwaltung und andere Berater/innen in der Flüchtlingsarbeit nun ein Schulungsformat speziell für Personalverantwortliche in Unternehmen an:
Im Überblick: Geflüchtete erfolgreich beschäftigen und ausbilden
Do, 22.10.2020, 15:00-16:30 (Anmeldeschluss: 12.10.2020)
Neue Mitarbeiter*innen bringen neue Chancen und Potentiale in Ihr Unternehmen mit! Unsere Asylrechtsexpertin erklärt Ihnen die asyl- und aufenthaltsrechtlichen Grundlagen für die Beschäftigung oder Ausbildung einer geflüchteten Person. Denn Geflüchtete haben je nach Status unterschiedliche Voraussetzungen beim Zugang zum Arbeitsmarkt. Außerdem wird die Einstellung und Ausbildung von Flüchtlingen durch verschiedenen Förderinstrumenten unterstützt. Auch dazu gibt Ihnen das Seminar wichtige Hinweise und bietet die Möglichkeit, individuelle Fragen zu klären.
Im Fokus: Planungssicherheit durch Ausbildungs- und Beschäftigungsduldung
Do, 29.10, 15:00 – 16:30 (Anmeldeschluss: 19.10.2020)
Sie wollen einen Geflüchteten einstellen, der eine Duldung hat und haben Fragen dazu? In dieser Schulung erklärt Ihnen unsere Asylrechtsexpertin wie es geht. Häufig befürchten Unternehmen, dass es bei der Einstellung einer Person mit Duldung zu Schwierigkeiten kommen könnte, weil die beschäftigte Person abgeschoben werden kann. Doch gerade Arbeit und Ausbildung schaffen für alle Beteiligten Sicherheit. Wir erklären Ihnen die rechtlichen Hintergründe der sogenannten Ausbildungs- und Beschäftigungsduldung und beraten Sie bei Ihren praktischen Fragen aus dem betrieblichen Alltag.
Infos bei BLEIB in Hessen II/ Hessischer Flüchtlingsrat (hfr), Jana Borusko, Leipziger Str. 17, 60487 Frankfurt am Main, jb@fr-hessen.de, Tel. 069 / 976987-09
10. September 2020. Reinigung, Gastronomie und Lager – Helferberufe sind am stärksten betroffen. „Hier spüren wir die wirtschaftlichen Auswirkungen von Corona am deutlichsten“, sagt Erdem Özbek, BLEIB-Berater bei StartHaus in Offenbach. Diejenigen Ratsuchenden, die bereits von Özbek vermittelt wurden, kommen – trotz herbem Rückschlag durch den Jobverlust – jetzt wieder in die BLEIB-Beratung und müssen sich erneut im Arbeitsmarkt orientieren. „Das ist eine enorme Überwindung und Kraftanstrengung. Wir versuchen, die Menschen hier zu stärken und leisten dabei auch eine Menge Sozialarbeit.“ berichtet Özbek.
Gerade jetzt sei es besonders wichtig, eng mit den Kooperationspartnern zusammen zu arbeiten wie z.B. mit der Organisation jobs4refugees, die über die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ Workshops anbietet. Hier werden jobsuchende Geflüchtete mit einstellungswilligen Arbeitgebern zusammengeführt. Das passiert aktuell im Bereich Pflege, davor im Bereich Garten und Landschaftsbau. „Jetzt kommt unsere langjährige Beratungsexpertise zum Tragen und unsere guten Netzwerke vor Ort, um den Menschen passende Angebote und damit Hoffnung machen zu können“, so der BLEIB-Berater.
Bildquelle: unsplash/vanna phon
03. Juli 2020. Welche Beraterin und welcher Berater hat das noch nicht erfahren? Eine Klientin oder ein Klient mit Fluchtgeschichte zieht sich ohne ersichtlichen Grund aus der Beratung zurück, ist resigniert oder scheinbar grundlos impulsiv. Diese Verhaltensweisen erscheinen auf den ersten Blick unverständlich und werden häufig dem „kulturellen Hintergrund“ zugeschrieben. Die Ursachen können jedoch in traumatischen Erfahrungen liegen.
Im Rahmen des Beratungsnetzwerk BLEIB in Hessen II hat der Hessische Flüchtlingsrat eine Handreichung herausgegeben. Sie beleuchtet die Zusammenhänge zwischen traumatischen Erfahrungen und alltäglichen Schwierigkeiten bei der Arbeitsmarktintegration. Sie soll Berater und Beraterinnen darin unterstützen, Menschen mit psychischen Belastungen bedürfnisorientiert zu beraten.
„Klient*innen mit einer Traumafolgestörung sind nicht pauschal arbeitsunfähig“, schreibt die Autorin Irina Dannert. „Stattdessen stellt der Zugang zu Bildung und Arbeit für die meisten Betroffenen einen großen Mehrwert dar“. Dannert schlägt zum einen eine bedürfnisorientierte und traumasensible Beratung vor. So soll in der Beratung Druck und Überforderung vermieden und Stress reduziert werden. Bildungsangebote sollten so konzipiert werden, dass Krisen und Rückschläge eingeplant sind. Zum anderen ist eine partizipative Arbeitsmarktintegration wichtig, so Dannert, in der den Ratsuchenden viele Entscheidungsfreiheiten zugestanden werden. „Die Beratung sollte auf Augenhöhe stattfinden. Der /die Ratsuchende sollte sich als handlungsfähig erleben und selbst über seine Möglichkeiten entscheiden können, um ein Gefühl der Kontrolle über das eigene Leben wiederzuerlangen. Angebote zur Arbeitsmarktintegration sollten viel Sicherheit und Kontinuität bieten“, so die Psychologin. Die Wahrscheinlichkeit, dass traumatisierte Personen auf dem Arbeitsmarkt dauerhaft bestehen, werde mit diesen Handlungsempfehlungen erhöht.
Beraterinnen und Berater sollen und können nicht die Rolle von Psycholog*innen, Therapeut*innen und Mediziner*innen übernehmen, das stellt die Autorin eindeutig klar. Das Ziel der Handreichung ist, dass sich Beraterinnen und Berater im Umgang mit traumatisierten Menschen sicherer fühlen, Verhaltensweisen einordnen können und in der Beratung darauf angemessen reagieren. Auch eigene Belastungen wie erlebte Hilflosigkeit und Ohnmacht können Beraterinnen und Berater mit Hilfe der Handreichung besser verstehen.
Die neue Handreichung zum kostenlosen Download finden Sie hier
Wenn Sie das Buch gegen Versandkosten bestellen möchten, können Sie das
02. Juli 2020. Zwei Mal im Jahr, zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni und zu Weihnachten, wird er nun erscheinen, der neue Newsletter des hfr. Er informiert nicht nur über Gesetzesänderungen, Rechtsurteile, Schulungen und Veranstaltungen im Bereich Flüchtlingsarbeit. Zudem wird zu aktuellen Debatten Stellung genommen. Einzelportraits ermöglichen Einblicke in die tägliche Arbeit mit Härtefallverfahren oder Ausbildungsduldung, die Erfolge wie auch Schwierigkeiten aufzeigen. Auch werden die Mitarbeitenden des hfr mit ihren Hintergründen und Arbeitsschwerpunkten vorgestellt.
„Wir wollen dem hfr ein Gesicht geben und eine gute Vorstellung davon, wo wir uns engagieren. Und das nicht nur für unsere Mitglieder, sondern für alle, die wissen wollen, was in der Flüchtlingshilfe in Hessen so los ist“, meint Anna Hartnagel, die die Redaktion der ersten Ausgabe übernommen hat.
Neben der eigenen asyl- und arbeitsmarktrechtlichen Beratung hat der hfr bei BLEIB in Hessen II die Aufgabe, die BLEIB-Berater/innen in komplexen rechtlichen Angelegenheiten ihrer Klient/innen zu beraten und zu begleiten. Des Weiteren bietet der hfr Schulungen zum Asylrecht und zur Rolle von Trauma bei der Arbeitsmarktintegration u.a. für Mitarbeitende von Jobcenter und Agenturen für Arbeit an.
Die erste Ausgabe des neuen Newsletter hfr finden Sie hier
24. Juni 2020. Durch Sprachvermittelnde und Online-Angebote konnte bei BLEIB in Hessen II Kontakt zu den ratsuchenden Geflüchteten gehalten werden. Persönliche Beratung und Trainings sind nun wieder in vollem Gange.
Wie funktioniert eine persönliche Beratungsstelle in Zeiten der Kontaktsperre durch Corona? Wie hier in der Schwalm, wurde der Kontakt über Soziale Medien, Telefon und Email weitergeführt. Das hatte durchaus unterschiedlichen Erfolg. Für Menschen, deren sprachliche Barriere für diese Kommunikationsmittel noch zu hoch war, mussten andere Wege gefunden werden. Die Berater/innen Holger Rothenmayer (re.) und Adriana Beleva (li.) schalteten dafür Sprachvermittler/innen ein, um Informationen und Unterstützung leichter zu vermitteln. Das sind oft ehrenamtlich tätige Geflüchtete, die zum Teil selbst noch im Asylverfahren sind, aber schon einen sehr guten Sprachstand in Deutsch erlangt haben. „In der Praxis einer Online-Beratung erreicht man durch diese verstärkte Dolmetscherleistung schneller das gewünschte Ziel. Zum Beispiel war die Vorbereitung auf einen Vorstellungstermin beim Arbeitgeber so sehr viel einfacher“, erklärt Rothenmayer.
Seit einem Monat ist die persönliche BLEIB-Beratung am Marktplatz in Schwalmstadt wieder geöffnet und berät Geflüchtete, um den Einstieg in den Job zu bewältigen. Nach den Auswirkungen durch Corona auf die Wirtschaft keine leichte Aufgabe.
„Der Beratungsbedarf ist hoch“, weiß BLEIB-Beraterin Adriana Beleva. „In bestimmten Bereichen wie dem Hotel und Gastgewerbe sind Jobs weggefallen, bei den Anbietern von Liefer- und Logistikdienstleistungen dagegen wird von einem deutlich gestiegenen Bedarf an Mitarbeitenden bis Ende des Jahres berichtet. Dies sehen wir als Chance für unsere Klient/innen, auch bei niedriger Qualifikation und Sprachdefiziten in einen Job einzusteigen und Erfahrungen in der Arbeitswelt zu erwerben.“
Bildquelle: Arbeit und Bildung e.V.
12. November 2019: Interkulturell ging es zu beim Martinsfest, das Arbeit und Bildung e.V. am Markt 18 in Treysa feierte. Menschen aus elf Ländern haben gekocht, genäht, geerntet und geschrieben, um Kooperationspartnern und Förderern einen Eindruck von dem zu geben, was sie in acht verschiedenen Bildungsprojekten tun.
Schwerpunkte der BLEIB-Beratung in der Schwalm wurden präsentiert: „Seit 2016 haben die BLEIB-Berater/innen insgesamt 333 Geflüchtete beraten, über die Hälfte davon sind Frauen (62%). Hier in der Schwalm legen wir verstärkt Fokus auf die Beratung von Frauen und haben Wege gefunden, sie für die Beratung zu gewinnen. Darüber hinaus sind wir von allen hessischen Teilprojekten bei BLEIB in Hessen II das einzige im ländlichen Raum. Vor diesem Hintergrund sind wir sehr stolz auf unsere Vermittlungsquote von 23 % der Ratsuchenden, die wir in Arbeit, Ausbildung, Schule, Minijob oder Studium vermitteln konnten“, erklärt BLEIB-Berater Holger Rothenmayer.
Arbeit und Bildung e.V. in der Schwalm unterhält neben BLEIB in Hessen II verschiedene Deutschkursangebote: zwei BAMF-Integrationskurse, zwei Deutsch4U-Kurse mit niedrigschwelligem Sprachangebot, und „Erstorientierung und Wertevermittlung“ für Geflüchtete, die aus verschiedenen Gründen noch keinen Integrationskurs bekommen haben. Die Teilnehmenden boten eine Gelegenheit zum Perspektivwechsel: Sie zeigten den Gästen wie sie auf eritreisch bzw. persisch ihren eigenen Namen schreiben können. Die Schwierigkeit für Geflüchtete, die hier eine fremde Schrift und Sprache lernen, konnte man damit nur erahnen.
Mit selbstgemachter Marmeladen, Tees, selbstgefertigte Schlüsselanhänger und Körbe stellten die „Wir-Flüchtlingsfrauen in der Schwalm“ ihr Arbeiten vor. Die Arbeitsgelegenheit (AGH) Garten- und Landschaftsbau präsentierten frisch geerntetes Gemüse und die AGH Nähwerkstatt zeigte kreative neue Produkte, die sie aus gebrauchten Textilien nähten.
Bei dem köstlichen interkulturellen Buffet, das die Kursteilnehmenden zauberten, gab es viel Möglichkeit zum Gespräch und Austausch auf dem Martinsfest bei Arbeit und Bildung e.V.
Bildunterschrift: Außenstellenleiterin Kordula Weber (2. v. li. hinten) und Mitarbeiter von Arbeit und Bildung Axel Jun (3. v. li hinten) und Andreas Gottlieb (1. v. li.) mit BLEIB-Teilnehmenden.
Bildquelle: Arbeit und Bildung e.V.
29. Oktober 2019: Viele Betriebe suchen dringend Personal und beklagen unbesetzte Ausbildungs- und Arbeitsstellen. Da ist die Freude nicht nur auf Seiten des Betriebes groß, wenn die BLEIB-Beratung zu erfolgreichen Ausbildungen führt. Mohamad Asif Mominyar aus Afghanistan absolviert seit Juli 2018 eine Ausbildung zum Maurer mit Zusatzqualifikation Techniker beim Bauunternehmen Eugen Hofmann Hochbau Tiefbau Ingenieurbau GmbH in Frankfurt. Er wurde von Steffen Wenzel beim IB-Hanau beraten.
In seinem Heimatland hatte er nach seinem Abitur ein Studium zum Bauingenieur angefangen und wusste nach seiner Flucht nicht, ob oder wie er daran anknüpfen kann. Der BLEIB-Berater sorgte zunächst dafür, dass er sein Abitur-Zeugnis anerkennen ließ, recherchierte mit ihm Möglichkeiten für ein Duales Studium und ließ ihn einen Mathematiktest für Studienplatzbewerber durchführen. Nachdem klar wurde, dass ein Studium für ihn noch zu schwierig ist, war ein Praktikum beim BauCamp eine erste Alternative. Eine Ausbildung zum Maurer mit Zusatzqualifikation zum Techniker war nun ein realistisches Ziel. Steffen Wenzel unterstützte ihn bei der Ausbildungsplatzsuche bis er bei Eugen Hofmann schließlich Erfolg hatte.
Thomas Steyer, Geschäftsführer des mittelständischen Familienbetriebes, ist nach dem ersten Ausbildungsjahr überaus zufrieden: „Wir suchen händeringend Leute und Asif Mominyar hat hier auf allen Ebenen überzeugt. Schon im Praktikum arbeitete er tagsüber und abends besuchte er einen Deutschkurs, das hat mir sehr imponiert. Um Fahrzeit zu sparen, haben wir ihm angeboten, in einer unserer nahen Wohnungen zu wohnen. Außerdem bekommt er bei uns alle Hilfe, die er braucht, um die Ausbildung zu schaffen. Seit kurzem ist auch sein Asylverfahren positiv abgeschlossen. Wir wünschen uns alle, dass er auch nach seiner Ausbildung bei uns bleibt.“
Auch Asif ist glücklich: „Wenn in der Berufsschule die anderen Azubis von Problemen an der Arbeit sprechen, sage ich immer, dass es bei mir keine Probleme gibt, weil ich die beste Firma habe. Ich finde es ganz toll viel draußen mit den Kränen und in Kontakt mit den Leuten zu arbeiten. Der Polier Steven Schramm hilft mir immer, wenn ich Fragen haben und gibt mir interessante Aufgaben.“
Seit März 2016 hat die BLEIB-Beratung des IB-Hanau 409 Ratsuchende beraten und davon 45 % in den Arbeitsmarkt und in weiterführende Qualifikationen vermitteln können, erklärt Peter Oppelt, Projektleiter beim IB-Hanau. „Als lokal verwurzeltes Bildungszentrum haben wir 20 Sprachkurse im Hause und sind daher nah an unserer Zielgruppe. Auch die durch unsere zeitweise Präsenz in der Hanauer Gemeinschaftsunterkunft am Sportsfield entstandenen Kontakte wirken immer noch nach.“
Darüber hinaus werden Angebote von Arbeitsagentur und Jobcenter, von Initiativen und Förderprojekten eingebunden. BLEIB-Berater Steffen Wenzel sagt: „Die Ratsuchenden wissen meist sehr genau, was sie wollen und bringen viel Eigenmotivation mit. Wir Beratenden haben die Aufgabe, die individuellen Erwartungen auf eine realistische und machbare Bahn zu lenken und ihnen die notwendigen Schritte auf diesem Weg aufzuzeigen, wie ein Navigationssystem, das durch Verkehr und Vorschriften zum Ziel leitet. Ein großes Geschenk ist es dann, wie bei Asif Mominyar zu sehen, wenn Ratsuchende und Unternehmen so zufrieden sind“.
Bildunterschrift:
V.li.: Steffen Wenzel (BLEIB-Berater IB Hanau); Azubi Mohamad Asif Mominyar mit Geschäftsleiter Thomas Steyer und Polier Steven Schramm von Eugen Hofmann Hochbau Tiefbau Ingenieurbau GmbH.
Bildquellen: Rasmus Wenzel
Juli 2019: Der Hessische Flüchtlingsrat (hfr), seit über 10 Jahren Teilprojekt bei BLEIB in Hessen II und Experte in Sachen Asyl- und Aufenthaltsrecht, hat sein Angebot erweitert. Ab sofort bietet die BLEIB-Beraterin Jana Borusko asyl- und aufenthaltsrechtliche Beratungen und Schulungen auch für Unternehmen an.
Sie als Geschäftsleitende oder Personalverantwortliche möchten wissen, welche Chancen und Einschränkungen die neuen gesetzlichen Regelungen des neuen Migrationspaketes für Ihre Mitarbeitenden mit Fluchthintergrund mit sich bringen? Fragen Sie sich, welche Möglichkeiten Sie als Arbeitgeber/in haben, um neu gewonnene und integrierte Mitarbeitende aufgrund asylrechtlicher Entscheidungen nicht wieder zu verlieren?
Der hfr möchte Partner an Ihrer Seite sein: Unsere Asylrechtsexpertin vom Hessischen Flüchtlingsrat bei BLEIB in Hessen II beantwortet Ihre individuellen Fragen und kommt für eine Schulung auch gern in Ihren Betrieb.
Kontakt: Jana Borusko, Hessischer Flüchtlingsrat (hfr) Leipziger Str. 17, 60487 Frankfurt am Main, Tel.: 069 / 976 987 – 09, jb@fr-hessen.de.
Mehr dazu finden Sie in unserem Flyer
24. September 2019: Es ist höchste Zeit auch mal die Leistungen und das Engagement unsere Ratsuchenden zu würdigen. In der BLEIB-Beratung bei Arbeit und Bildung e.V. Schwalm hat sich ein junger Mann aus dem Iran im Selbststudium seine Deutschkenntnisse auf das Sprachniveau B2 aufgebessert und die dafür notwendige Prüfung abgelegt. B2 ist für viele Ausbildungen die Grundvoraussetzung. Mit der Unterstützung der BLEIB-Beratung bewarb er sich bei zahlreichen Unternehmen zunächst um einen Helferjob, den er auch nach kurzer Zeit bei einem Lager- und Logistikunternehmen fand. Die Ausländerbehörde erteilte nach kurzer Prüfung eine Arbeitserlaubnis für den in Duldung lebenden Iraner.
Nach kurzer Zeit präsentierte er stolz seinen selbstfinanzierten Staplerschein, was seine Arbeitsmarktchancen nochmal deutlich erhöhen werden. Die Mitarbeitenden sind von ihrem neuen Kollegen begeistert. „Viele unserer Ratsuchenden sind sehr engagiert und motiviert, wenn wir ihnen die möglichen Wege in den Arbeitsmarkt aufzeigen. Für uns Beratenden und die Mitarbeitenden in den Unternehmen ist das immer wieder bemerkenswert. Wir wünschen allen engagierten Menschen auf ihrem Weg alles Gute“, so BLEIB-Berater Holger Rothenmeyer in Treysa.
Bildquelle: The Creative Exchange/unsplash
05. Juli 2019: Das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ hat ein neues interaktives Tool herausgebracht. Geschäftsführende und Personalverantwortliche in Unternehmen können jetzt schnell und unkompliziert eigene Stärken in Fragen zu kultureller Vielfalt überprüfen, Entwicklungsbedarfe herausfinden und erste Maßnahmen planen.
„Als BLEIB in Hessen II empfehlen wir dieses praxisnahe Instrument. Es enthält viele Tipps, um als Unternehmen kulturelle Vielfalt, die durch die Einstellung von Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund einhergeht, als Vorteil zu verstehen und zu nutzen“ sagen die BLEIB-Koordinatoren Julia Cimbora und Ralf Schick.
Vielfalt macht Unternehmen stark und konkurrenzfähig. Davon sind viele Betriebe in Deutschland bereits überzeugt und möchten handeln. Die offenen Fragen „Was kann ich tun?“ und „Womit fange ich an?“ können nun vom Betrieb leicht selbst beantwortet werden. Hilfestellung bietet der an der Praxis orientierte Online-Check, der von der Fachstelle „Interkulturelle Kompetenzentwicklung und Antidiskriminierung“ des Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ speziell für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) entwickelt wurde.
Geschäftsführende und Personalverantwortliche von KMU, die wegen knappen Ressourcen keine intensiven Beratungsprozesse umsetzen können, erkennen mit Hilfe eines einfachen Tests Ihre eigenen Potentiale und Barrieren für mehr kulturelle Vielfalt im Betrieb und können Maßnahmen planen. Sie bekommen neue Impulse für erfolgsversprechende Personalentwicklung, zum Beispiel um Fachkräfte zu halten oder neue zu gewinnen.
Und so geht`s!
Der Check ist aufgeteilt in fünf Kapitel mit je 2-4 Fragen und dauert im Schnitt 20-30 min. Die Gesamtauswertung erfolgt in einer Ampelmatrix mit der Analyse von jeweiligen Handlungsbedarfen und einem ersten Maßnahmenplan. Bei Fragen kann sich der Betrieb an die regionalen Mitarbeitenden des Hessischen Landesnetzwerks „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ wenden und weitere bedarfsorientierte Unterstützung und Begleitung erhalten.
13. Juni 2019: Der 26-jährige Abdul Sidiqi aus Afghanistan ist im zweiten Ausbildungsjahr als Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik bei der Firma WISAG in Kassel. Die BLEIB-Beratenden haben ihn gebeten, den interessierten Schülerinnen und Schülern der InteA-Klasse aus Bebra von seinem Werdegang zu berichten. Sie sind aus Bebra gekommen, um sich über die Beratungsarbeit von BLEIB in Hessen II zu informieren und einen Eindruck zu gewinnen, wie es nach der Schule weitergehen kann.
„Es ist ganz wichtig, dass ihr jeden Tag lernt und zeigt, dass ihr etwas schaffen wollt“, rät Sidiqi den jungen Geflüchteten. „Die Ausbildung ist nicht einfach, aber es gibt Hilfen, wie die Beratung von BLEIB in Hessen II oder auch den Senior Expertenservice. In der Bücherei könnt ihr Bücher ausleihen, um zu lernen“, sagt er.
Über die BLEIB-Beraterin Neriman Ün-Fahsi erfahren die Schüler/innen, dass Sidiqi viel Eigeninitiative zeigte, sich z.B. eigenständig Lerngruppen gesucht hat und einen deutschsprachigen Gefährten, mit dem er viel deutsch sprechen konnte.
„Was war schwer und was das Schönste bei seinem Weg in den Beruf“ will eine Schülerin wissen. „Für mich war das schwerste, alles allein zu organisieren, ohne Familie. Besonders der Anfang ist schwer, wenn man noch gar nichts weiß. Daher bin ich sehr dankbar für die Hilfe, die ich bekommen habe. Später wird es leichter, wenn man den Einstieg gefunden hat. Das schönste war denn, das erste Geld zu verdienen.“ Sidiqi will nach der Ausbildung bei WISAG bleiben und den Meister machen.
Die BLEIB-Beraterin Neriman Ün-Fahsi weist darauf hin, dass es Geflüchtete gibt, die ihre Ausbildung nicht schaffen. Da ist Geduld und der Wille wichtig, Angefangenes auch zu Ende zu bringen. Ihr Kollege Omar Dergui ergänzt, dass für die Schüler/innen aber die Grundlage für die Ausbildung der Schulabschluss ist: „Ohne Schulabschluss geht in Deutschland nichts“ sagt er.
Die Schüler/innen berichten, welche Vorstellungen sie von ihrem eigenen Werdegang haben. Die 13 bis 17-jährigen haben zum Teil schon klare Ziele vor Augen. Sie wollen Flugbegleiter/in werden, Kauffrau, Apothekerin, Friseur, Elektroniker, Informatiker, Krankenpflegerin, Restaurantfachfrau oder Krankengymnastin. Die BLEIB-Beratenden geben Tipps und Hinweise, was man zu den einzelnen Berufen braucht und worauf man sich einstellen sollte. Sie verweisen auf die website berufenet der Arbeitsagentur, in der ca. 500 Ausbildungsberufe erklärt werden, die es in Deutschland gibt: https://berufenet.arbeitsagentur.de/
Auch wird verwiesen auf ein weiteres hessisches IvaF-Netzwerk, wie es BLEIB in Hessen II ist: „IDEE Integration durch Eingliederung ins Erwerbsleben“ bietet im Kreis Hersfeld-Rotenburg Beratungen für Geflüchtete an: http://www.idee-hessen.de/. Auch auf den Hessischen Flüchtlingsrat (hfr) bei BLEIB in Hessen II (http://www.bleibin.de/hfr/) wird verwiesen, der Beratungen für ganz Hessen, insbesondere bei rechtlich schwierigeren Fällen übernimmt.
Sowohl Agnès Ebel Fernandez, die Lehrerin InteA-Klasse aus Bebra, als auch die Schüler/innen waren mit den informativen Ausführungen zufrieden.
Wir bedanken uns bei der Stadt Kassel für die Überlassung der Räumlichkeiten für dieses erfreuliche Zusammentreffen.
Bildquelle: Kerstin Warnecke
Mai 2019: Omar Dergui und Neriman Ün-Fahsi vom Mittelhessischen Bildungsverband e.V. (v.li.) begrüßen ab sofort Ratsuchende in den neuen Räumen der BLEIB-Beratung:
Mittelhessischer Bildungsverband e.V. Kassel / BLEIB in Hessen II
Friedrich-Ebert-Straße 36
34117 Kassel
Tel: 0561 – 703 49 970
Neriman Ün-Fahsi
uen-fahsi@mbv-ev.com
Omar Dergui
dergui@mbv-ev.com
Der Eingang befindet sich auf der linken Seite (neben Eingang Spielcasino). Ein Fahrstuhl bringt Sie in den 4. Stock.
Die Straßenbahnhaltestelle „Karthäuserstraße“ ist nur wenige Schritte entfernt (Linie 4, 7 und 8).
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Routenplaner hier.
5. Juni 2019: Beim Ehrenamtsforum in der Fernwaldhalle in Steinbach waren Susana Holla, BLEIB-Beraterin bei der ZAUG gGmbH und Jana Borusko, Expertin für asylrechtliche Fragen und BLEIB-Beraterin beim Hessischen Flüchtlingsragt (hfr) als Referentinnen vertreten.
Gut 70 Interessierte, darunter zahlreiche Ehrenamtliche, Vertreter/innen von Stadt und Landkreis Gießen, von Jobcenter und Arbeitsagentur und von Bildungsträgern waren gekommen, um sich über die aktuelle Integrationsarbeit zu informieren, zu diskutieren und zu netzwerken. Bereits zum vierten Mal veranstaltete der Landkreis Gießen diesmal zusammen mit dem Sprachkursträger „Sprachprotal“ das Forum.
In ihrem Grußwort kündigte die Landrätin des Landkreises Gießen Anita Schneider an, dass sich die Aufgabenstellung bei der Integration von Geflüchteten in Gießen geändert habe. „Wir wollen mehr Quartiersarbeit leisten und mehr vor Ort bei den Menschen wirken“ sagt sie. Bürgermeister Stefan Bechthold verwies auf den „LernRaum“ in der Fernwaldhalle, der mithilfe von Diakonie, der ZAUGgGmbH und Ehrenamtlichen geschaffen wurde. Regelmäßig gibt es dort Unterstützung beim Deutschlernen, bei Hausaufgaben oder dem Schriftverkehr mit Behörden.
Expertin Jana Borusko vom hfr gab einen Überblick über das komplexe Aufenthaltsrecht und informierte zu den Voraussetzungen für den Zugang zum Arbeitsmarkt mit denen Ehrenamtliche und Geflüchtete zu kämpfen haben. Sie verwies darauf, dass durch die kommende Gesetzgebung zwar manche Förderlücken geschlossen werden sollen. Allerdings wird es auch viele neue Restriktionen geben, die die Unterstützung und Beratung der Betroffenen noch notwendiger machen werden. Sie ermutigte die Ehrenamtlichen, Hilfe in Anspruch zu nehmen und Fragen an BLEIB in Hessen II und den hfr zu stellen.
Susana Holla, BLEIB-Beraterin bei der ZAUG gGmbH stellte die Beratungsarbeit von BLEIB in Hessen II vor und verwies darauf, dass alle Geflüchteten unabhängig ihres Status in die BLEIB-Beratung kommen können. Auf eine Frage nach der Sprachkompetenz der Ratsuchenden sagt sie: „Wir schauen nicht auf die Sprachzertifikate wenn Ratsuchende zu uns kommen, sondern auf den aktuellen Leistungsstand und das erkennbare Potential. Ein Papier soll für uns Beratende nicht allein ausschlaggebend sein für das, was jemand kann. Die ZAUG gGmbH macht selbst Kompetenzerfassung und Förderunterricht für Geflüchtete und kann daraufhin die nötigen Schritte zur Weiterqualifizierung oder Jobsuche gemeinsam mit den Ratsuchenden einleiten. Nach jedem einzelnen Fortbildungsschritt kann der oder die Geflüchtete wieder zu uns kommen und wir steuern den nächsten Schritt an. So kann eine Beratung auch schon mal Jahre dauern“, berichtet sie.
Neben BLEIB in Hessen II erfahren die Gäste aber auch von weiteren Projekten bei der ZAUG gGmbH wie das neue Projekt „Integration stärkt Pflege“, das mit dem Landkreis sowie diverser Kliniken aufgelegt wurde. Zugewanderte Menschen werden hier auf eine Ausbildung in der Pflege vorbereitet, einer Sparte, in der dringend Fachkräfte gesucht werden. Auch das erfolgreiche Projekt „Im Dreisprung zur Ausbildung“ wird angesprochen, das ebenfalls von Landkreis, der ZAUG gGmbH und regionaler Unternehmen erarbeitet wurde. Als letztes wurde noch die „Integreat App“ des Landkreises Gießen vorgestellt. Eine kostenlose App für Smartphones, die für Geflüchtete in fünf Sprachen Informationen, Unterstützungen und Ansprechpartner und Anlaufstellen in Gießen bereitstellt.
Im Anschluss gingen trotz frühsommerlicher Hitze an den Stehtischen noch lebhafte Diskussionen weiter, an denen die Akteure der Integrationsarbeit vertreten waren, darunter die Kreisvolkshochschule, der Stab Asyl und die WIR-Koordination des Kreises sowie das Jobcenter.
Bild: Interessierte informieren sich bei Jana Borusko/hfr (vorn li.) und Susana Holla/ZAUG gGmbH (hinten li.) über ihre Beratungsarbeit.
Bildquelle: Kerstin Warnecke
08. April 2019. Für die hervorragenden Leistungen im Bereich der Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger in der Stadt Offenbach, erhält die StartHAUS GmbH den Integrationspreis des Jahres 2019. Die Arbeit und das besondere Engagement der Preisträgerin sei ein Beispiel und Vorbild dafür, innovative pädagogische Projekte in Offenbach zu entwickeln und durchzuführen. StartHAUS GmbH ist Teilprojekt von BLEIB in Hessen II seit Beginn der Beratungsarbeit in 2008.
Seit vielen Jahren bedient die StartHAUS GmbH täglich einen weltweiten Kundenkreis von etwa 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Angebote für ausländische Menschen reichen von der Orientierung und Bearbeitung des Rollenbildes über Alphabetisierung, Sprachvermittlung und naturwissenschaftliche Projekte in den Kindergärten, Elternarbeit, Hilfestellungen für offizielle Schreiben bis hin zu Kursen für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache sowie berufsbezogenes Deutsch hauptsächlich für Pflegekräfte.
„Die Preisträgerin setzt sich mit ihren Zielen für eine aktive Integrationsarbeit ein, indem sie Partizipation und Teilhabe der Teilnehmenden unterstützt. Damit hat sie sich um die Integration von bildungsbenachteiligten Zuwanderern in Offenbach in besonderem Maße verdient gemacht“, lautet die Begründung der Jury für die Preisvergabe. BLEIB in Hessen II gratuliert ganz herzlich!
Bild: Die Geschäftsführerin der StartHAUS GmbH Andrea Egerer (links) bekam den Preis am 4. April 2019
von Integrationsdezernentin Sabine Groß (rechts) überreicht.
Bildquelle: Stadt Offenbach am Main / georg-foto.de
02.04.2019 – Die Initiative VerA zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen stand im Mittelpunkt eines Erfahrungsaustauschs in der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main. Zu dem Treffen kamen rund 50 der in der Region aktiven VerA-Coaches zusammen. Zu Gast waren zudem Vertreterinnen und Vertreter des Landesprogramms QuABB – Qualifizierte Ausbildungsbegleitung in Betrieb und Berufsschule sowie das Netzwerk BLEIB in Hessen II mit dem Berater Christoph Joschko von beramí berufliche Integration e.V.
VerA ist ein bundesweites Mentorenprogramm des Senior Experten Service (SES) für junge Menschen in der Berufsausbildung und -vorbereitung. In der Region Rhein-Main engagieren sich rund 150 ehrenamtliche Fachleute im Ruhestand für die Initiative. Weitere Unterstützung wird dringend gesucht.
Treffen wie das in Frankfurt finden mehrmals im Jahr in allen Regionen Deutschlands statt. Diskutiert werden Themen wie der richtige Umgang mit Lernschwierigkeiten, Konflikte in Berufsschule, Ausbildungsbetrieb oder im privaten Umfeld der Auszubildenden.
Christoph Joschko stellte die Arbeit von BLEIB in Hessen II vor. „Insbesondere für unsere Geflüchteten Ratsuchenden ist die individuelle Unterstützung durch die Senior Experten außerordentlich hilfreich. Zum Beispiel für diejenigen, die wir in Ausbildung vermitteln, ist häufig die Berufsschule eine große Herausforderung. Da können die erfahrenen Senior Experten wertvolle Hilfe leisten, um einen nachhaltigen Erfolg in der Ausbildung zu sichern.“
Die Initiative VerA für Auszubildende und Betriebe kostenfrei. Seit Ende 2008 haben bundesweit mehr als 14.000 junge Menschen eine Ausbildungsbegleitung in Anspruch genommen – die große Mehrheit von ihnen mit Erfolg.
Nicht nur der BLEIB-Berater bei beramí in Frankfurt möchte die Zusammenarbeit mit den Senior Experten stärken. Die BLEIB-Berater/innen in Nord-, Mittel- und Südhessen nutzen die ehrenamtliche Unterstützung der Senior-Experten der Initiative VerA gern, um ihren Ratsuchenden eine individuelle Hilfe an die Seite zu stellen.
Weitere Informationen Initiative VerA: www.ses-bonn.de
Bild: Senior Experten unterstützen bei der Ausbildung.
Bildquelle: VerA/SES
März 2019: BLEIB-Beraterin Susana Hollabei bei der ZAUG gGmbH hat ein neues Büro bezogen. Ab sofort ist die Beraterin hier zu erreichen:
ZAUG gGmbH / BLEIB in Hessen II
Susana Holla
Am Urnenfeld 33
35396 Gießen
Tel: 0641 – 797 96 619
bleib@zaug.de
Das neue BLEIB-Büro ist nur wenige Minuten vom bisherigen Standort im Haupthaus der ZAUG gGmbH entfernt. In den neuen, hellen und offen gestalteten Räumlichkeiten hat die Beraterin viel Platz für die vertraulichen Gespräche mit den Ratsuchenden. Wir wünschen ihr ein gutes Eingewöhnen in ihrem neuen Domizil!
Routenplan hier.
30. Januar 2018. Arbeit und Bildung e.V. in Treysa veranstaltete eine Schulung für ehrenamtlich Tätige und Flüchtlingshelfer aus dem Schwalm-Eder-Kreis. Um Geflüchteten in dem unübersichtlichen Dschungel von Recht und Bürokratie zu helfen, geraten Flüchtlingshelfer ebenso wie alle, die in der Beratung mit Menschen mit Fluchthintergrund arbeiten häufig an ihre Grenzen. Als Mitglied des hessenweiten Beratungsnetzwerks „BLEIB in Hessen II“ hat Arbeit und Bildung e.V. seine Türen in der Schwalm für alle Interessierten geöffnet und in Kooperation mit dem Hessischen Flüchtlingsrat (hfr) aus Frankfurt eine Schulung zum Thema Asylrecht organisiert. „Uns liegt die Zusammenarbeit aller Akteure vor Ort sehr am Herzen und wir freuen uns, allen Interessierten wichtige Informationen zukommen zu lassen und dabei auch einen Schritt in regionale Kooperation in der Arbeit mit geflüchteten Menschen zu machen“, so die Außenstellenleiterin von Arbeit und Bildung e.V. Kordula Weber.
In der Schulung wurden die Zusammenhänge von Asylrecht, Arbeitsmarktzugang und die Folgen für die Geflüchteten beleuchtet. Dabei schaffte es die Referentin und BLEIB-Beraterin Jana Borusko vom hfr, das schwierige Thema durch zahlreiche praktische Beispiele den 18 Interessierten verständlich nahezubringen. Schließlich ging es um Fragen, die zumeist existentiell für die Menschen sind, für die sich die Helfer einsetzen.
„Die Veranstaltung hat gezeigt, wie komplex dieses Thema ist“ sagte Sonja Müller von der Projektstelle Asyl, Hephata Gemeinschaft, die die Referentin lobte. Karin Biermann vom Helferkreis Willkommenskultur Bad Zwesten sieht die Notwendigkeit, Geflüchtete bei diesen schwierigen Abläufen zu begleiten: „In den letzten vier Jahren ist viel passiert, die Geflüchteten sind in unserem Leben angekommen. Mit unserer Unterstützung wollen wir Brücken bauen in die Gesellschaft. Es ist gut, bei BLEIB in Hessen II und beim hfr Gleichgesinnte zu finden.“ Und für Sabine Weber von Spangensteine e.V. ist es „sehr hilfreich, einen Ansprechpartner zu haben“.
Menschen wie Ramish, Ghazaleh, Bawer und Mehran haben den Weg in den Arbeitsmarkt geschafft. Durch die Unterstützung ihrer Beraterin oder ihres Beraters bei BLEIB in Hessen II und durch viel eigenes Engagement, durch Mut und Durchhaltevermögen haben sie die notwendigen Schritte wie das Erlernen der Sprache, viel Bürokratisches sowie Weiterbildungen gemeistert und sind bei ihren Arbeitgebern und deren Mitarbeitenden angekommen. Wo sie jetzt stehen und wie es ihnen im Betrieb geht, erzählen sie in vier Beiträgen in der Jubiläumsbroschüre „Wege in Arbeit – Erzählungen geflüchteter Menschen und das BLEIB-Netzwerk“.
Außerdem berichten wir über das, was BLEIB in Hessen II ausmacht und geben eine persönliche Sicht auf den Start als Pionierprojekt 2008. Schließlich kommen auch einige unserer Kooperationspartner und -partnerinnen zu Wort. Die Broschüre ist als download hier und als Print-Version bei Kerstin Warnecke warnecke@mbv-ev.com kostenlos zu bestellen – solange der Vorrat reicht.
„Nach 10 Jahren Beratungsarbeit für geflüchtete Menschen erscheint es uns in der heutigen Zeit dringender denn je, mit Beispielen einer gelungenen Integration und gesellschaftlichen Teilhabe von Geflüchteten zu zeigen, dass sich der Einsatz für eine tolerante und offene Gesellschaft lohnt“. Mit diesen Worten eröffnete Lydia Koblofsky, Koordinatorin des Netzwerks BLEIB in Hessen II die Jubiläumsveranstaltung. Das Ziel sei, vor Augen zu führen wie und dass (Arbeitsmarkt-)Integration gelingen kann. „Und dabei zählt für uns immer der Mensch mit seiner ganz individuellen Geschichte“, so die Koordinatorin. Der Mittelhessische Bildungsverband e.V. als Träger des Netzwerkes hatte zum Jubiläum Vertreter/innen aus Flüchtlingsinitiativen, Kooperationspartner/innen wie KreisJobCenter und Arbeitsagentur Marburg-Biedenkopf, Berater und Geschäftsleitende aus dem Netzwerk aus ganz Hessen, sowie überregionale Verbände wie den PARITÄTISCHEN Hessen eingeladen.
Einen überzeugenden Einblick in eine gelungene Integration gab Ramish-Said Mohammad aus Afghanistan. Der sympathische 25-Jährige erzählt, dass er als Ratsuchender in die BLEIB-Beratung bei startHAUS Offenbach kam. Ohne Deutschkenntnisse arbeitete er sich zu einem Sprachniveau von C 1 hoch. Viele Monate habe er mit Hilfe der BLEIB-Beraterin Jana Borusko eine Arbeit gesucht – lange ohne Erfolg. Er schrieb über 100 Bewerbungen und bekam immer wieder Absagen. Schließlich unterstützte er das BLEIB-Netzwerk bei Übersetzungsarbeiten in seine Muttersprache Farsi, weil er die Zeit nutzen und etwas zurückgeben wollte. Heute, erzählt er stolz, mache er eine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme in einem Unternehmen zur Herstellung optischer Messtechnik. Er fühle sich dort sehr wohl und von Kolleg/innen und Vorsitzenden angenommen. Mit einem Sprichwort aus seiner Heimat resümiert er: „Heute ist es schwer, morgen noch schwerer, aber übermorgen ist dein Tag. Es gibt immer eine Lösung“. Für ihn sei es wichtig, dass Hilfe und Unterstützung von Herzen komme und bedankt sich damit bei „BLEIB in Hessen II“. Ramish ist einer von über 6.000 Ratsuchenden, die seit 2008 im Netzwerk auf dem Weg in den Arbeitsmarkt beraten wurde.
Eine individuell passende Arbeit zu haben, trägt entscheidend dazu bei, wie sich Flüchtlinge in die Gesellschaft einfügen können. Allerdings hat sich die Rolle von Arbeit für die Bleibeperspektive in den letzten zehn Jahren sehr geändert. Timmo Scherenberg, Geschäftsführer des Hessischen Flüchtlingsrats in Frankfurt zeichnete das Hin und Her der Rechtslage der vergangenen 10 Jahre nach.
Zur Zeit der Gründung des Netzwerks 2008, damals unter dem Namen „BLEIB in Mittelhessen“, lebten über 100.000 geflüchtete Menschen über viele Jahre mit Duldung und absolutem Arbeitsverbot in Deutschland. Damals ging es v.a. darum, rechtliche Hindernisse bei der Arbeitsaufnahme zu überwinden, schließlich war in den ersten 12 Monaten des Aufenthalts in Deutschland das Arbeiten komplett verboten und danach immer nur nach erfolgter Vorrangprüfung möglich, so Scherenberg. „Für Geduldete war eine Lebensplanung schier unmöglich, der Alltag war für diese Menschen überaus schwierig, da sie keinen Zugang zu staatlichen Integrationsleistungen wie Sprachkursen oder Weiterbildungen hatten. Mit den Bleiberechtsnetzwerken wurde erstmals auch eine Unterstützungsstruktur für diese Menschen flächendeckend eingeführt. “
Jetzt, zehn Jahre später, würden Arbeit und Qualifizierung als die zentralen Aspekte der Integration von Flüchtlingen überhaupt gesehen, sagt der Experte und macht hierfür auch die langjährige politische Arbeit von „BLEIB in Hessen II“ verantwortlich.
„Unsere Verbündeten bei der Beratung zur Arbeitsmarktintegration sind heute der Fachkräftemangel und die Wirtschaft, die Flüchtlinge erfolgreich aufgenommen hat. Demgegenüber stehen der Druck durch massive Rechtsverschärfungen in den letzten Jahren und der Rechtspopulismus“, so Scherenberg. Wie sieht die Zukunft für die Integration von Geflüchteten aus? „Natürlich wäre es wünschenswert, wenn unser Netzwerk überflüssig würde, Arbeitsmarktzugänge einfacher wären und sich die Politik für Bleibemöglichkeiten statt für Abschottung und Abschiebungen einsetzen würde. Aber die aktuelle Situation zeigt, dass unsere Arbeit im Sinne der Integration und Aufenthaltssicherung weiterhin wichtig bleiben wird“ so die Koordinatorin Merle Drusenbaum vom Mittelhessischer Bildungsverband e.V.
26. Oktober 2018. Viele Integrationsprogramme für Geflüchtete werden noch zu wenig von geflüchteten Frauen genutzt, so eine aktuelle OECD-Studie. Danach brauchen Frauen mit Fluchthintergrund in Deutschland länger als in anderen europäischen Staaten, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Anlass für den Mittelhessischen Bildungsverband e.V., im Rahmen eines Fachgespräches von BLEIB in Hessen II mit den Geschäftsleitenden der Netzwerkpartner dieses Thema aufzugreifen. Die Fachleute sagen einhellig: es braucht eine besondere Ansprache der Frauen.
Gemeinsam mit der Expertin von beramí e.V. Corinna Zahrt-Omar, die in Frankfurt das Projekt ComIn women betreut, werden Hürden und erfolgreiche Wege diskutiert. So ist es wichtig, Vertrauen zu den Frauen zu gewinnen, zum Beispiel durch gemeinsame Aktivitäten wie kochen oder gemeinsames gestalten. Auch das Andocken an andere bereits bestehende Angebote für geflüchtete Frauen kann den Zugang erleichtern. So können grundlegende Informationen zum Arbeitsmarkt leichter vermittelt werden.
Die BLEIB-Beratung in der Schwalm praktiziert in genau dieser Form mit gutem Erfolg. Die BLEIB-Beraterin bei Arbeit und Bildung e.V. in der Schwalm Sabine Feisel arbeitet die Hälfte ihrer Arbeitszeit bei BLEIB in Hessen II. Mit der anderen Hälfte ist sie im Projekt „WIR Flüchtlingsfrauen in der Schwalm“ tätig, das durch Landesmittel gefördert wird. Hier treffen sich zwölf geflüchtete Frauen vier Mal die Woche, um zusammen zu nähen, zu basteln und zu kochen. Die Beraterin lernt die Situationen der Frauen kennen und lädt sie dann, wenn eine berufliche Beratung erforderlich bzw. gewünscht ist, zu einer BLEIB-Beratung ein. „Es ist häufig eine große Hürde für die Frauen, aus Eigeninitiative in eine Beratung oder ein Angebot zu kommen“, sagt die Expertin Zahrt-Omar. In der Schwalm gibt es hier eine Lösung: Die Frauen werden vom Partnerprojekt zu den Treffen von zu Hause abgeholt und am Nachmittag wieder zurück gefahren. Auf diese Weise kommen in der Schwalm 40% Frauen mit Fluchtgeschichte in die BLEIB-Beratung.
BLEIB-Fachgespräche werden regelmäßig durchgeführt, um mit Unterstützung von Expert/innen zentrale Themen zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten zu diskutieren und im Netzwerk voranzutreiben.
30. August 2018. Sie als Führungskraft und Personalverantwortliche haben mehr und mehr mit kultureller Vielfalt im Betrieb zu tun und wissen nicht immer, wie Sie damit umgehen sollen?
Unser Partnerprojekt IQ Servicestelle „Vielfalt im Betrieb“ gibt Ihnen Hilfestellungen in diesen zwei Workshops:
Kulturelle Konflikte? – Kompetenzen für vielfältige Teams
Marburg, 10. Oktober 2018 – 17:30 bis 20:30 Uhr
Ernst-Giller-Straße 5, 35039 Marburg
Anmeldung bitte bis zum 24. September 2018
Das Ziel des Workshops ist es, Ihre eigene Wahrnehmung zu sensibilisieren, um Konflikte Ihrer vielfältiger werdenden Belegschaft frühzeitig zu erkennen und konstruktiv zu bearbeiten.
Szenische Darstellung, fachliche Inputs und praktische Übungen vermitteln erstes Handwerkszeug.
Vielfaltsorientierte Personalgewinnung: Als Arbeitgeber attraktiv bleiben – Vielfalt schätzen und nutzen
Marburg, 14. November 2018 – 17:30 bis 20:30 Uhr
Ernst-Giller-Straße 5, 35039 Marburg
Anmeldung bitte bis zum 31. Oktober 2018
In diesem Workshop erfahren Sie, welche zusätzlichen Wege der Ansprache von Bewerberinnen und Bewerbern möglich sind, um einen breiten Bewerberpool anzusprechen und auch zielgerichtet Arbeits- und Fachkräfte mit Migrationshintergrund oder Geflüchtete zu erreichen. Die Gestaltung von Stellenanzeigen, Auswahlverfahren, das Image des Betriebs oder der Zugang zu Zielgruppen sind Fragestellungen, die an konkreten Beispielen im Workshop bearbeitet werden. Sowohl Herausforderungen (z. B. im Einstellungsprozess) als auch Vorteile und Chancen von Vielfalt werden im Workshop benannt.
Weitere Infos finden Sie hier
28. Juni 2018. Der 21-jährige Syrer Bawer Hussein (Bildmitte) hat es geschafft. Mit einer Einstiegsqualifizierung (EQ) startete er vor einem Jahr bei der Sparkasse Marburg-Biedenkopf, ab August nun beginnt er die Ausbildung zum Bankkaufmann. Er ist einer von drei Geflüchteten, denen die Sparkasse eine Ausbildung ermöglicht. Zwei weitere sind für eine Einstiegsqualifizierung nach den Sommerferien vorgesehen. „Herr Hussein war von Anfang an sehr zielstrebig und kam mit der festen Vorstellung zu uns, dass er eine Bankausbildung machen möchte“ berichtet der BLEIB-Berater der Praxis GmbH in Marburg, Christoph Rettler (1. V. re.). Rettler und seine Kollegin Julia Becker (2. v. re.) klärten mit einer Kompetenzfeststellung, ob der junge Syrer für den Beruf geeignet ist. Auch bei der Anerkennung der Zeugnisse und schließlich bei der Bewerbung halfen ihm die BLEIB-Beratenden.
Personalleiterin Silvia Traute (1. v. li.) freut sich über die große Motivation mit der die geflüchteten Azubis arbeiten und lernen. „Wir haben großes Interesse an der Einstellung von Geflüchteten“, sagt sie. In einem eigenen Integrationsprojekt, richtete die Sparkasse im April schon zum zweiten Mal eine Woche Seminar für geflüchtete Bewerberinnen und Bewerber aus. Meike Stark von der Aus- und Fortbildungsabteilung der Sparkasse (2. v.li.) ergänzt: „Die Bankausbildung ist anspruchsvoll und es ist nicht einfach, geeignete Kandidaten zu finden. Daher ist eine Vorauswahl, wie es hier durch BLEIB in Hessen II möglich war, für uns sehr wertvoll.“
22. März 2018. Das Beratungsnetzwerk „BLEIB in Hessen II“ und das „NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ des Deutschen Industrie- und Handelskammertages e.V. (DIHK) luden Geschäftsführerende und Personalverantwortliche sowie zahlreiche Experten und Expertinnen in die Lück-Akademie nach Gießen ein.
Rund 40 Vertreter und Vertreterinnen von Unternehmen, darunter Maler- und Baubetriebe, technische Unternehmen, Zeitarbeitsfirmen, Einzelhandel, Verwaltungen und ein Geldinstitut, sprachen mit den Expert/innen von BLEIB in Hessen II und DIHK, dem IQ Netzwerk Hessen, IHK sowie Arbeitsagenturen und Jobcentern und Trägern weiterer Beratungs- und Unterstützungsangebote über ihre Erfahrungen mit geflüchteten Mitarbeiter/innen.
„Das Unternehmerforum bot die Möglichkeit für Betriebe, aus den Erfahrungen anderer Betriebe zu lernen und mit Hilfe von Expert/innen Lösungswege für einen erfolgreichen Einstellungsprozess zu finden“ erklärt Angelika Funk, Vorsitzende des Mittelhessischen Bildungsverbandes e.V. (MBV), dem Trägerverein des Beratungsnetzwerkes „BLEIB in Hessen II“.
Eine ausführliche Dokumentation der Veranstaltung finden Sie hier.
Februar 2018. Ausbilder des Unternehmens Evonik stellten 15 interessierten Geflüchteten aus Syrien, Iran, Türkei, Eritrea, Äthiopien und diversen europäischen Ländern unterschiedliche Ausbildungsmöglichkeiten des Betriebes vor. Sie präsentierten die Bereiche Metall, Elektro und Chemie und erklärten, was die jungen Mitarbeiter/innen in den verschiedenen Berufen lernen.
BLEIB-Berater Steffen Wenzel vom Internationalen Bund (IB) (2. v. re.) war dabei: „Ganz besonders interessiert zeigten sich die BLEIB-Teilnehmer Nareg (31) aus Syrien und Abdulrab (24) aus Afghanistan, die die Werksführung im Klassenverband ihres B2-Deutschkurses besuchten. Nareg (5. v. re.) stellte viele Fragen an die Ausbildungsleiterin Birgit Pfaff. Er hatte sich bereits letztes Jahr hier beworben und hofft nun auf eine positive Rückmeldung“ berichtet der Berater. Nareg weiß bereits, dass bei Evonic nur der frühe Bewerber eine Chance auf einen Ausbildungsplatz im kommenden Jahr hat, denn die Bewerbungsfrist für 2019 startet bereits in vier Monaten.
„Wir möchten den Menschen vermitteln, wie unsere duale Ausbildung funktioniert. Es gibt sicherlich große Unterschiede zu den Ausbildungssystemen in ihren entsprechenden Herkunftsländern“, sagt Evonik Mitarbeiter Ante Botica, der sich als Sozialarbeiter um die Geflüchteten im Unternehmen kümmert.
Jens Sprenger ist Stuckateurmeister und Restaurator im Maler- und Lackiererhandwerk in Gilserberg. Der kleine Handwerksbetrieb in dritter Generation ist seit fast 70 Jahren im Raum Schwalmstadt aktiv. Seit August 2017 arbeitet Omar Lafta aus dem Irak mit im Team. Sprenger stellte den jungen Iraker im Rahmen einer Einstiegsqualifizierung (EQ) als Maler und Lackierer ein. Omar wurde von „BLEIB in Hessen II“ beraten und begleitet. Unterstützung bei der Mitarbeitersuche und Einstellung von Omar bekam Jens Sprenger von der „Servicestelle Vielfalt im Betrieb“ des IQ Netzwerks Hessen.
Wie viele Handwerksbetriebe fand auch Jens Sprenger keine Bewerber/innen für seinen Betrieb. Da war er froh, dass er Hilfe bei der Bewerbersuche bekam. Der 28-jährige Iraker konnte mit Hilfe der BLEIB-Beratung von Arbeit und Bildung e.V. diverse Berufsfelderprobungen durchführen. Er versuchte sich im Garten- und Landschaftsbau, in der Pflege, als Friseur und als Maler und bekam begleitenden Deutschunterricht. Im Rahmen einer Kompetenzanalyse wurden seine sprachlichen, mathematischen, sozialen und handwerklichen Fähigkeiten geprüft. Ein gezieltes Matching zwischen Omar und Unternehmer Sprenger wurde durchgeführt. Schließlich wurde ein Praktikumsvertrag geschlossen, wo Omar mit seinen Fähigkeiten überzeugte. Seit August 2017 arbeitet er nun in einer Einstiegsqualifizierung als Maler und Lackierer.
Jens Sprenger: „Da unser Handwerksbetrieb schon viel Erfahrung mit Menschen mit Migrationshintergrund haben, spielt dieser bei uns keine Rolle, der Mensch als solcher muss zu uns passen. Wir sind zufrieden mit Omar und freuen uns, dass wir ihn im Team haben.“
Die Einhaltung und Weiterentwicklung von Beratungsstandards ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal der Beratungsarbeit von BLEIB in Hessen II. BLEIB-Partner beramí berufliche Integration e.V. hat seine langjährige Expertise hinsichtlich der Beratung und Vermittlung von Geflüchteten in Unternehmen zusammengetragen und in der Handreichung für BeraterInnen veröffentlicht.
Die Handreiche soll zur weiteren Professionalisierung der Beratungspraxis beitragen und bietet Orientierung für den Beratungsprozess und Unterstützung bei der Ansprache von Unternehmen.
Sie steht allen Interessierten hier als download zur Verfügung.
09.08.2017: Gemeinsam verhalfen das Beratungsnetzwerk „Bleib in Hessen II“ und der Technologiekonzern Heraeus dem Geflüchteten Abulraham Alabsi zum Berufseinstieg. Der 22-jährige Syrer nutzte das Angebot von „Bleib in Hessen II“ und überzeugte seinen neuen Arbeitgeber mit guten Leistungen. Zum 1. September startet er seine Einstiegsqualifizierung als Vorbereitung für die Ausbildung als Zerspanungsmechaniker.
Abulraham Alabsi hatte sein Abitur in Aleppo (Syrien) gemacht und sogar ein Studium im „Mechanical Engineering“ begonnen. In Hanau verhalf ihm BLEIB-Berater Steffen Wenzel, die Schritte, die notwendig waren auf dem Weg in den Arbeitsmarkt zu meistern. Er unterstützte ihn bei der Zeugnisanerkennung seines Schulabschlusses. Um seinen damaligen Minijob als Lagerist behalten zu können und gleichzeitig Deutsch zu lernen, organisierte ihm sein BLEIB-Berater einen Integrationskurs als Abendkurs beim Internationalen Bund (IB). Mit Blick auf eine mögliche Ausbildung bewarb sich der junge Mann erfolgreich für ein Praktikum bei Heraeus. Zur Vertiefung seiner Fähigkeiten u.a. in Mathematik stellte ihm der BLEIB-Berater Wenzel eine Expertin vom „Senior Expert Service“ (SES) zur Seite. Um schneller Deutsch zu lernen, verhalf ihm Wenzel zu einem Vollzeitintegrationskurs, der bis zum Start bei Heraeus beendet ist.
„Das Bildungssystem in meinem Heimatland ist gänzlich anders als das in Deutschland. Ich wusste nicht, welche Schritte notwendig sind, damit ich in einen technischen Beruf lernen kann. BLEIB hat mir auf meinem Weg sehr geholfen“, sagt Abdulraham Alabsi.
Heraeus war von den Leistungen des Praktikanten überzeugt. „Bleib in Hessen II leistet einen wichtigen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen, indem es ihnen mit Sprachkursen und vielen weiteren Leistungen hilft. So konnte auch der Weg von Abdulraham Alabsi zu uns geebnet werden. Wir freuen uns, ihn für Heraeus gewonnen zu haben“, sagt Karin Saar, Leiterin der Ausbildung bei Heraeus.
Das weltweit führende Familienunternehmen Heraeus veranstaltet regelmäßig einen Informationstag, bei dem sich Geflüchtete über die unterschiedlichen Ausbildungsgänge informieren können. Aktuell absolvieren sechs Flüchtlinge in verschiedenen Berufen ihre Ausbildung bei Heraeus.
Mehr dazu in den Beiträgen von
Offenbach-Post/Region Hanau
Frankfurter Rundschau
oder
hr-Fernsehen
24.06.2017: Mit interkultureller Musik und Speisen feierten die Menschen in Treysa das Fest der Kulturen. „BLEIB in Hessen II“ war dabei. Nicht nur einheimische Besucher kamen an den Stand und informierten sich über die Beratungsarbeit, die Arbeit und Bildung e.V. in Treysa für Flüchtlinge durchführt. Auch Geflüchtete aus der Beratung kamen mit ihrer Familie vorbei und genossen die entspannte, sommerliche und freundliche Stimmung und das Flair um die alten Kirchenmauern.
Nicht nur über „BLEIB in Hessen II“ konnte man sich am Stand informieren, sondern auch über weitere Projekte, die Arbeit und Bildung e.V. in der Schwalm für Geflüchtete durchführt. Zum Beispiel Arbeitsgelegenheiten (AGH) im Bereich Garten- und Landschaftsbau und Gemüseanbau. Hier boten die Verantwortlichen eine Führung durch den nahe gelegenen Garten an. Aus einer weiteren AGH, einer Nähwerkstatt für Frauen, wurden umgenähte Kleidungsstücke am Stand ausgestellt, die man gegen eine Spende erwerben konnte.
Auch der Bürgermeister von Treysa, Stefan Pinhard, der die Arbeit vor Ort unterstützt, schaute am Stand vorbei und wünschte den Beteiligten weiterhin viel Erfolg (rechts im Bild).
Am 5. Diversity-Tag der Charta der Vielfalt nehmen wir teil mit einer Mailing-Aktion: Am 30. Mai schreiben wir Unternehmen in den BLEIB-Regionen an, um sie auf die Potentiale von personeller Vielfalt im Betrieb aufmerksam zu machen.
Vorteil Vielfalt im Betrieb:
Diese und andere Argumente sprechen für Diversity im Unternehmen.
Quelle: Factbook Diversity, Charta der Vielfalt, März 2017
Rund 80 % von 2.000 befragten Unternehmen in Deutschland, die in den vergangenen Monaten Flüchtlinge beschäftigt haben, sind zufrieden mit deren Leistungen. Das besagt die aktuelle Studie der OECD „Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen in Deutschland“ im März 2017. Die Herausforderung bleibt jedoch, so die OECD-Autor/innen, „die häufig etwas isolierten ersten Integrationsmaßnahmen in eine koordinierte längerfristige Strategie einzubinden“.Hier kann „BLEIB in Hessen II“ helfen, denn genau das ist es, was uns ausmacht: Wir beraten geflüchtete Menschen individuell und strategisch und vermitteln sie in bestehende Maßnahmen, Qualifikationen und Sprachkurse. So werden die Voraussetzungen für den Einstieg in den Arbeitsmarkt geschaffen.
Ansprechpartnerin für Unternehmen:
Tina Martinson
martinson@mittelhessischer-bildungsverband.de
Mehr Infos zum Diversity-Tag finden Sie hier
16.05.2017. „Wir suchen Fachkräfte und wollen Flüchtlingen eine Chance geben“ sagt Stefan Stahlhut, Projektleiter seit 26 Jahren bei der Firma Alfred Clouth Lackfabrik GmbH & Co. KG in Offenbach. Bei einer Unternehmensbesichtigung führte er eine Gruppe von 14 Flüchtlingen aus der BLEIB-Beratung durch den Betrieb.
Die zwölf Männer und zwei Frauen vorwiegend aus Afghanistan und Äthiopien zeigten sich beeindruckt von der maschinellen Fabrikation von ca. 700 verschiedenen Produkten für die Bearbeitung von Holzoberflächen. Clouth ist ein europäisch agierendes Unternehmen und hat am Standort Offenbach 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weitere Niederlassungen sind in Berlin, Polen und Südafrika.
„Es ist sehr spannend, die vielen Maschinen zu sehen. Zum ersten Mal sehe ich in Deutschland ein Unternehmen von innen. Ich hoffe, auf diese Weise einen für mich interessanten Beruf zu finden“ sagt Omid aus Afghanistan in gebrochenem englisch. Er hat in seinem Heimatland als Ladeninhaber gearbeitet. Auch andere Teilnehmende waren sehr interessiert. Allerdings wurde klargestellt, dass eine Ausbildung erst möglich ist, wenn ein Sprachniveau von B1 nachgewiesen werden kann. „Wir wollen Flüchtlinge integrieren, das heißt für uns aber zunächst, sie müssen so gut Deutsch sprechen, dass sie die Sicherheitsanweisungen und interne Besprechungen verstehen können“ so der Produktionsleiter. Für ein Praktikum oder einfache Hilfsjobs ist auch ein Sprachniveau von A2 möglich“.
Stefan Stahlhut hat bereits fünf Flüchtlinge im Unternehmen beschäftigt und hat gute Erfahrungen gemacht. Stahlhut engagiert sich privat in der Flüchtlingshilfe in seinem Heimatort Hainburg und ist überzeugt, dass Integration im Unternehmen vorangetrieben werden muss, „damit die Leute eine Zukunft haben und sie nicht ewig auf soziale Hilfen angewiesen sein müssen.“
Die BLEIB-Beraterin Jana Borusko von der startHAUS GmbH zog dieses Fazit: „Der Besuch bei der Firma Clouth war eine sehr gute Gelegenheit für die Teilnehmenden einen Einblick in die Arbeitsabläufe eines mittelständischen Betriebs zu bekommen. Viele unserer Teilnehmenden haben nur eine vage Vorstellung von Ihrer beruflichen Perspektive in Deutschland. Die Betriebsbesichtigung regte sie an, eigene Ideen und Wünsche zu entwickeln und die notwendigen Schritte dafür in Angriff zu nehmen.“ Die BLEIB-Beraterin wird sie hierbei weiterhin unterstützen. Die Besichtigung wurde möglich durch die Vermittlung der IHK-Offenbach.
26.04.2017. Bei der VHS Gießen konnten bei einer Infoveranstaltung ca. 150 Flüchtlinge und Migrant/innen über Bildungs- und Berufswege informiert werden, ob Studium, Praktika, Ausbildung, Minijob oder Festanstellung. Mehrere Akteure, die sich für die Beratung und Qualifizierung von Flüchtlingen engagieren, taten sich an diesem Tag zusammen, um ein umfassendes Angebot vorzubringen. Neben BLEIB in Hessen II waren dies KAUSA Servicestelle, IQ – Integration durch Qualifizierung, KFI (Kompetenzzentrum Flucht und Integration der Bundesagentur für Arbeit), Justus Liebig Universität Gießen (Studienberatung internationale Studierende) und die THM Gießen (Studienberatung internationale Studierende). Nach der Vorstellung der verschiedenen Bildungs- und Beratungsangebote verteilten sich die Akteure in einzelne Räume, wo Interessierte erste Gespräche führen und Termine ausmachen konnten.
Für die BLEIB-Beraterin Susana Holla war die Veranstaltung ein voller Erfolg: „Auch wenn es einige Verständigungsschwierigkeiten gab, waren die im Anschluss an die Präsentationen geführten Gespräche für die interessierten Zuhörer hilfreich. So konnte zum Beispiel unkompliziert geklärt werden, welche Anforderungen die Interessierten für den deutschen Arbeitsmarkt mitbringen sollten. Die Interessenten erhielten viele nützliche Informationen und einen guten Überblick über das Angebot von BLEIB in Hessen II.“
28.04.2017. Das Integrationscamp der Wirtschaft, das die VhU (Vereinigung der Hessischen Unternehmerverbände) in Frankfurt veranstaltete, verfolgte das Ziel, Unternehmen mit Organisationen in Kontakt zu bringen, die sich mit der Integration von Flüchtlingen beschäftigen. Unsere BLEIB-Berater/innen aus Frankfurt, Offenbach und Hanau waren dabei.
„Ein Fünftel des Integrationsweges ist geschafft“ sagte Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit und Dirk Pollert Hauptgeschäftsführer der VhU in einer vorgeschalteten Pressekonferenz. Martin machte deutlich, dass bevor Geflüchtete überhaupt den hessischen Arbeitsmarkt erreichten, sie zunächst die Hürden der Einreise, des Asylverfahrens und der Integrations- und Sprachkurse überwinden müssten. Prozesse, die Zeit dauerten. Sie brauchen nicht nur Zeit, sondern insbesondere eine gute Vernetzung zwischen den einzelnen Akteuren der Flüchtlingsintegration und den Arbeitgebern. Das zumindest wurde sehr deutlich bei dem Austausch in den Themen-Sessions. Auch wenn es bereits gute Beispiele für gelungene berufliche Integration gibt, überwiegen bei zahlreichen Themen noch immer Unsicherheit und die Suche nach Lösungen und den/die richtige/n Ansprechpartner/in. Bei Fragen zum Beispiel darüber, den passenden Flüchtling für ein Unternehmen zu finden, darüber wer beim Behördenwust und rechtlichen Rahmenbedingungen der Beschäftigung unterstützt, über die Anforderungen von Unternehmen, besondere Bedarfe von Frauen und vieles mehr.
BLEIB-Beraterin Jana Borusko von StartHaus Offenbach über die Veranstaltung: „Das Integrationscamp war eine gute Gelegenheit sich über die Integrationswege von Geflüchteten auszutauschen. Ein intensiver Dialog mit unterschiedlichen Akteuren in der Flüchtlingsarbeit bot Anregungen für unsere Arbeit und Kontakte für die weitere Projektausgestaltung.“
„Für die unerlässliche Vernetzung im Frankfurter Raum, ist es sehr positiv über Veranstaltungen wie diese mit Vertreter/innen von Unternehmen, Hochschulen und Bildungsträgern, dem Arbeitsmarktbüro und dem Jobcenter im Austausch bleiben zu können, aber auch neue Ansprechpartner zu finden“ so das Fazit von Nicole Möhrmann, BLEIB-Beraterin Beramí Frankfurt.
„Der persönliche Kontakt mit Arbeitgebern war für mich als Berater besonders wichtig. Hier hatte ich einige interessante Gespräche. Es wurde immer wieder klar: die Grundvoraussetzung für die Einstellung von Flüchtlingen ist Sprache, Sprache, Sprache. Aufgefallen ist, dass von allen Seiten der Behördenwust beklagt wird“ so Steffen Wenzel BLEIB-Berater beim IB Hanau.
Auch wurde klar, dass bei vielen Themen die Berater/innen des Netzwerks BLEIB in Hessen II helfen können und für Unternehmer und Akteure der Flüchtlingsintegration Ansprechpartner sein will.
Mehr zum Integrationscamp der Wirtschaft unter: https://integrationscamp.wordpress.com/
21.03.2017. Es war eine erfolgreiche Fachtagung, die das IQ-Netzwerk in Frankfurt veranstaltete zum Thema „Hauptsache Arbeit!? – berufliche Integration von Neueingewanderten in Hessen“. BLEIB in Hessen II war mit Infostand und 3 Teilprojekten vertreten. Unsere Koordinatorin Dr. Nkechi Madubuko hatte die Moderation. Beramí und der Hessische Flüchtlingsrat betreuten einen Stand auf dem Markt der Möglichkeiten und stellten der Fachöffentlichkeit unser BLEIB-Netzwerk vor. Der fachliche Austausch unter den 181 Teilnehmenden wurde durch Diskussionsforen zu verschiedenen Themen befördert, die auch für BLEIB wichtige Impulse gaben und die Netzwerkarbeit voranbrachten.
02.03.2017. Mit diesem Namen startete ein neues Angebot im Rahmen der BLEIB-Beratung in Kassel. Neriman Ün-Fashi hat 8 Frauen und ein Mädchen aus Afghanistan, Syrien, Irak und Pakistan für den neuen Frauentreff gewinnen können. Flüchtlingsfrauen haben wenig Möglichkeiten, sich allein in Kassel zu orientieren. Ziel des Frauentreffs ist es, in einer ungezwungenen und angenehmen Atmosphäre kulturelle Angebote in Stadt und Kreis Kassel kennenzulernen. Beim ersten Treffen wurde gemeinsam gekocht, um sich kennenzulernen. Angedacht sind z.B. Besuche bei Familienzentren sowie bei Angeboten für Kinder. Außerdem erhalten sie Informationen über Orientierungsangebote, Bewerbungsmöglichkeiten und zu Berufswünschen. Monatlich ein Mal werden sie sich nun treffen.
Das Angebot richtet sich an Frauen, die in Gemeinschaftsunterkünften in Stadt oder Kreis Kassel wohnen oder auch schon eine eigene Wohnung haben. Sie sollten etwas deutsch oder englisch sprechen können. Die Gruppe freut sich über weitere Interessentinnen.
Kontakt:
Neriman Ün-Fahsi
MBV-Kassel/BLEIB in Hessen
Neue Fahrt 11 | 34117 Kassel
Tel.: 0561 / 70349970
uen-fahsi@mittelhessischer-bildungsverband.de
Das zweite Mal bot die Messe für Beruf und Karriere „Chance“ in Gießen eine Anlaufstelle speziell für Flüchtlinge am Gemeinschaftsstand „Willkommen in Hessen“ an. Hier war auch „BLEIB in Hessen II“ mit der Beraterin der ZAUG gGmbH, Susana Holla, vertreten. Zwischen 60 und 70 Interessierte mit vielfältigen Bedarfen informierten sich über das Beratungsangebot. Flüchtlinge z. Bsp. mit wenig Deutschkenntnissen und mit abgeschlossenem Studium auf der Suche nach einer Arbeit suchten Unterstützung. Andere wiederum brachten langjährige handwerkliche Berufserfahrung aus dem Heimatland mit, hatten aber keinen Schulabschluss.
Auch einige Schüler aus IntEA-Klassen fanden den Weg zum BLEIB-Stand. „Natürlich konnten wir keine schnellen Lösungen aus dem Hut zaubern, aber in der Beratung haben wir die Möglichkeit, individuell auf die Menschen einzugehen und zu schauen, was der beste Weg für sie ist“ berichtet Susana Holla. „Toll war, dass auch einige einheimische Schüler an unseren Stand kamen, weil sie Flüchtlinge kennen oder als Mitschüler haben. Sie nahmen Flyer mit, um ihnen unsere Beratung anzubieten“. Auch zahlreiche Betreuer oder andere Flüchtlingsinitiativen kamen an den Stand, um sich über unser Angebot zu informieren.
Die Stimmung auf der Messe und insbesondere am Gemeinschaftsstand war ausgesprochen gut. Neben „BLEIB in Hessen II“ reihten sich das Arbeitsmarktbüro der Agentur für Arbeit an, das Landesnetzwerk „Integration durch Qualifizierung (IQ)“, „Wirtschaft integriert“, Willkommenslotsen der Handwerkskammer Wiesbaden, die Technische Hochschule Mittelhessen und die Universität Gießen. In der Vielfalt der Angebote kann durch gute Netzwerkarbeit wertvolle Synergien geschaffen werden, die für alle von Vorteil sind, so unser Fazit.
900 Flüchtlinge waren für die Zukunftsmesse am 7.12.2016 angemeldet, um auf über 50 Unternehmen zu treffen. Der Andrang war groß in den Sälen der IHK in Frankfurt. Zahlreiche Begleiter/innen waren gekommen, um Geflüchtete bei der Kontaktaufnahme mit den Betrieben zu unterstützen. So auch Nicole Möhrmann, BLEIB-Beraterin bei beramí. Sie hatte viel zu tun, aus ihrer Beratung waren acht Geflüchtete gekommen. „Zum Beispiel Mehran Farsi. Er hat im Iran eine Ausbildung und berufsbegleitend auch ein Studium im Bereich „Druck“ durchlaufen. Er ist eine Fachkraft mit viel Berufserfahrung und hat mit den gängigen, auch hier im Einsatz befindlichen Maschinen gearbeitet. Mehran Farsi stellte sich auf der Messe bei zahlreichen Unternehmen vor, wie z.B. bei Hotel- und Gastronomiebetrieben, Metallverarbeitungsbetrieben und bei Zeitarbeitsagenturen. Mit einem Sprachniveau von B2 und einer selbstbewussten Ausstrahlung kam er in den Gesprächen gut an. Andere wiederum, so die Beraterin Nicole Möhrmann, waren wegen ihrer geringeren Deutschkenntnisse zurückhaltend und unsicher. „Man hat gemerkt, dass auch die Unternehmen bei geringeren Deutschkenntnissen zurückhaltender waren. Hier ist eine Begleitung wichtig, denn auch diese Menschen haben Qualifikationen zu bieten“ so die Beraterin.
Der Projektleiter der Veranstaltung Burghard-Ulrich Koerlin von der IHK Frankfurt/Main bat noch vor Einlass der Besucher die ausstellenden Unternehmer dass sie die Bewerber/innen „nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen sehen sollten“, um sich von Defiziten wie z.B. mangelnden Sprachkenntnissen nicht irritieren zu lassen und vorhandenes Potential dadurch zu verkennen. In Anbetracht der freundlichen und offenen Stimmung an den Gesprächstischen und der sich dort stapelnden Bewerbungsmappen scheint das auch umgesetzt worden zu sein. Die Rückmeldungen der Unternehmen waren sehr positiv, so Koerlin am Nachmittag.
Auch Nicole Möhrmann war sehr zufrieden mit dem Messetag: „Es war ein wirklich guter Weg für Geflüchtete, praktische Erfahrungen zu sammeln und in direkten Kontakt mit Unternehmen zu kommen. Ein direktes und offenes Gespräch miteinander, auch wenn es kurz war, ist ein Anfang und konnte an diesem Tag sogar entscheidend sein“ sagt Nicole Möhrmann. Einer ihrer Kandidaten hatte bereits am nächsten Tag um 11 Uhr ein Vorstellungsgespräch bei einem Personaldienstleister.
Die Zukunftsmesse war ein Projekt der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, der Agentur für Arbeit Frankfurt, dem Jobcenter Frankfurt, der FRAP-Agentur gGmbH und Accenture Stiftung und in dieser Form bisher einmalig in Hessen.
Omar Dergui sagt JA zur Einbürgerung und ist Teil einer Fotoausstellung „Eine/r von uns“. Die Stadt Kassel wirbt damit in einer Kampagne „Mein Kassel – mein Zuhause. JA zur Einbürgerung!“ für mehr Einbürgerung bei Menschen mit Migrationshintergrund, die seit mehr als 8 Jahren in Kassel leben und arbeiten. Die Initiative wird gefördert vom Land Hessen.
Omar Dergui ist einer von 12 Personen, die für diese Ausstellung portraitiert wurden. „Ich möchte das gesellschaftliche Leben in Kassel, in dem ich seit 18 Jahren lebe, mitgestalten. Deshalb habe ich mich einbürgern lassen und möchte auch andere Menschen dazu ermutigen“ sagt er und zeigt stolz sein Portrait auf der Ausstellung. Zusammen mit Neriman Ün-Fashi ist er in der BLEIB-Beratungsstelle des Mittelhessischen Bildungsverbandes e.V. in Kassel tätig und berät hier Flüchtlinge auf dem Weg in den Arbeitsmarkt. Die Ausstellung ist im Rathaus Kassel noch bis zum 31. Oktober 2016 zu sehen.
Am 03.10.2016 wurde in Marburg der Tag der kulturellen Vielfalt gefeiert. „BLEIB in Hessen II“ erreichte an ihrem Infostand viel Aufmerksamkeit. Vor allem die Möglichkeit, einen Test zur Einbürgerung zu machen, kam bei den Menschen gut an. Der Test des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ist notwendig für Migranten und Flüchtlinge, um in Deutschland eingebürgert zu werden.
Zahlreiche Menschen tummelten sich um den Infostand, um festzustellen, ob sie denn in der Lage sind, die Fragen zu beantworten. Von 33 Fragen zu Themen wie „Leben in der Demokratie“, „Geschichte und Verantwortung“ sowie „Menschen und Gesellschaft“ mussten 17 richtig beantwortet werden, um die Einbürgerung zu bekommen. Lediglich drei von 40 Testteilnehmer/innen (die meisten davon waren Einheimische) konnten alle Fragen korrekt beantworten. Für eine Beratung von Flüchtlingen auf dem Weg in den Arbeitsmarkt standen die Experten der Praxis GmbH natürlich auch am Stand zur Verfügung.