24. Juni 2020. Durch Sprachvermittelnde und Online-Angebote konnte bei BLEIB in Hessen II Kontakt zu den ratsuchenden Geflüchteten gehalten werden. Persönliche Beratung und Trainings sind nun wieder in vollem Gange.
Wie funktioniert eine persönliche Beratungsstelle in Zeiten der Kontaktsperre durch Corona? Wie hier in der Schwalm, wurde der Kontakt über Soziale Medien, Telefon und Email weitergeführt. Das hatte durchaus unterschiedlichen Erfolg. Für Menschen, deren sprachliche Barriere für diese Kommunikationsmittel noch zu hoch war, mussten andere Wege gefunden werden. Die Berater/innen Holger Rothenmayer (re.) und Adriana Beleva (li.) schalteten dafür Sprachvermittler/innen ein, um Informationen und Unterstützung leichter zu vermitteln. Das sind oft ehrenamtlich tätige Geflüchtete, die zum Teil selbst noch im Asylverfahren sind, aber schon einen sehr guten Sprachstand in Deutsch erlangt haben. „In der Praxis einer Online-Beratung erreicht man durch diese verstärkte Dolmetscherleistung schneller das gewünschte Ziel. Zum Beispiel war die Vorbereitung auf einen Vorstellungstermin beim Arbeitgeber so sehr viel einfacher“, erklärt Rothenmayer.
Seit einem Monat ist die persönliche BLEIB-Beratung am Marktplatz in Schwalmstadt wieder geöffnet und berät Geflüchtete, um den Einstieg in den Job zu bewältigen. Nach den Auswirkungen durch Corona auf die Wirtschaft keine leichte Aufgabe.
„Der Beratungsbedarf ist hoch“, weiß BLEIB-Beraterin Adriana Beleva. „In bestimmten Bereichen wie dem Hotel und Gastgewerbe sind Jobs weggefallen, bei den Anbietern von Liefer- und Logistikdienstleistungen dagegen wird von einem deutlich gestiegenen Bedarf an Mitarbeitenden bis Ende des Jahres berichtet. Dies sehen wir als Chance für unsere Klient/innen, auch bei niedriger Qualifikation und Sprachdefiziten in einen Job einzusteigen und Erfahrungen in der Arbeitswelt zu erwerben.“
Bildquelle: Arbeit und Bildung e.V.